25 Jahre Subita: Bericht von der Gasse
Tanja Polli war die erste «Gassenarbeiterin» in Winterthur, nachdem der Platzspitz geschlossen wurde. Barbara Heusser arbeitet seit 2006 bei der mobilen Sozialarbeit Subita. Ein Gespräch über Freiräume, Brennpunkte und die Polizei.

Ist es ein Jubiläum? Die zwei Frauen sind sich nicht ganz einig. Gegründet wurde der Verein Subita zwar 1993, doch da war Tanja Polli schon fast ein Jahr fürs Projekt «Gassenarbeit» unterwegs. Wie dem auch sei: Seit gut einem Vierteljahrhundert sind «Streetworker» in Winterthur aktiv.Als Tanja Polli in Winterthur anfing, war sie zwar erst 23 Jahre alt, aber hatte schon viel gesehen. Sie hatte in einer Kontakt- und Anlaufstelle der Stadt Zürich am Zürcher Platzspitz und später am Letten Junkies und Drogenprostituierte betreut, saubere Spritzen, Decken und Essen ausgegeben. Mehr als einmal war sie von Dealern körperlich angegriffen worden, fast täglich reanimierte das Team Süchtige nach einer Überdosis. «Winterthur war dagegen heile Welt», sagt sie und lacht.