Corona-Fälle in Elgg56 Infizierte, keine Todesfälle: «Wunder» in Zürcher Altersheim
Im Pflegeheim Eulachtal haben sich 25 hochbetagte Bewohner angesteckt. Warum niemand schwer erkrankte, ist selbst für Experten ein Rätsel.

Zwei Corona-Infektionswellen haben das Pflegezentrum Eulachtal in Elgg heimgesucht, 56 Personen haben sich angesteckt. Unter ihnen waren 25 hochbetagte Bewohnerinnen und Bewohner mit Vorerkrankungen. Trotzdem haben die meisten Infizierten laut Heimdirektorin Maria Hofer-Fausch gar keine oder nur leichte Symptome gezeigt, wie die NZZ berichtet. Von den wenigen Bewohnern mit etwas schwereren Symptomen musste keiner ins Spital. Mittlerweile seien alle Bewohner wieder genesen und aus der Isolation entlassen worden.
In anderen Altersheimen hatten Corona-Ausbrüche in ähnlichem Ausmass jeweils dramatische Folgen. Beispielsweise sind in einem Pflegezentrum im freiburgischen Siviriez von 64 infizierten Personen 14 verstorben. Und im Kanton Zürich waren während der ersten Welle der Pandemie 60 Prozent der Verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohner von Altersheimen.
Der Fall in Elgg ist selbst für Experten ein Rätsel. «Das grenzt eigentlich an ein Wunder», sagt die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier gegenüber der NZZ. Es gebe keine Hinweise, dass sich das Virus allgemein abgeschwächt habe. Auch Hugo Sax, Infektiologe am Universitätsspital Zürich (USZ) und Chef-Grenzarzt am Flughafen Zürich, spricht von einem äusserst erstaunlichen Fall. Nun wäre es interessant, den Virenstamm zu untersuchen, der sich im Elgger Altersheim verbreitete, sagt Sax. So könne man vielleicht eine Erklärung für das Phänomen finden.
hwe
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