Gastrokolumne AngerichtetAlles toll – aber wo bleibt der Dimmer?
Frisch renoviert und unter neuer Leitung: Das Restaurant Sunnezirkel in Sulz hat eine Chance verdient.

«Der Sunnezirkel ist wieder offen, geht doch mal hin!» Wer so etwas aus verschiedenen Quellen vernimmt, der sollte dem Rat folgen. Gehört, getan und nicht bereut. Seit dem abgeschlossenen Umbau im Juni ist Vino Thanigasalam im Restaurant an der Stationsstrasse in Sulz die Chefin. Zuvor hatte ihre Familie 35 Jahre lang im Ochsen in Islikon gewirtet.
Auf der Karte blieben bewährte Ochsen-Klassiker à la Schweizer Küche. Wir entscheiden uns für das 250-Gramm-Rindsfilet auf heissem Stein und das Tournedos Ochsen mit zwei Stück Rindsfilet und frischem Pilzragout (je 45.90 Fr.). Das Fleisch ist sehr zart, der Speckgürtel die ideale Zugabe, die Kräuter- und die Knoblauchbutter gehaltvoll selbst gemacht, die Pilzsauce ideal abgestimmt, die Pommes frites mindestens unter den Top 3 der Region, die hausgemachten Butterspätzli ebenso. Kurz: hervorragend.
Fleischlose Alternativen wären vorhanden. Zur Vorspeise wählen wir (von der aktuellen Wildkarte) die Kürbiscremesuppe (9.90 Fr.), die weder zu scharf noch zu fade ist, sowie einen grünen Saisonsalat (8.90 Fr.), der genau so ist, wie er sein muss: frisch, knackig und sehr grün. Das ausgezeichnete Essen ist auf jeden Fall ein Grund, um bald wieder hierherzukommen. Das gilt auch für den sehr freundlichen, aufmerksamen Service.
Was nicht so toll war: Das neue Interieur ist zweckmässig, farblich stimmig und ansehnlich, das Holz könnte Wärme versprechen. Wäre da nur nicht diese Helle. Die runden Leuchten an der Decke – sind das Sunnezirkel? – haben Stil, doch sie strahlen wie die Sonne zur Mittagszeit und machen das Ambiente nüchtern. Gibts keinen Dimmer zum Dinner?
Restaurant Sunnezirkel, Stationsstrasse 16, Sulz-Rickenbach, 052 375 19 55, www.sunnezirkel-sulz.ch

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