Angestellte klagen über Kopfweh
Mitarbeiter und Besucher beschweren sich über mysteriöse Symptome, nachdem sie sich im Gemeindehaus Rickenbach aufgehalten haben. An der Gemeindeversammlung kamen ausserdem erneut Forderungen betreffend Tempo 30.

«Und jetzt noch ein etwas sonderbares Thema», sagte Gemeindepräsidentin Bea Pfeifer und kam auf das Gemeindehaus in Rickenbach zu sprechen. Einige Räume im Haus, welches der Gemeinderat eigentlich abreissen lassen wollte, scheinen bei verschiedenen Personen für gesundheitliche Beschwerden verantwortlich zu sein. «Es wurde von Kopfschmerzen, Schwindel und gereizten Augen berichtet», erklärte Pfeifer den 70 Anwesenden im Anschluss an die Rickenbacher Gemeindeversammlung am Donnerstagabend.
Im letzten Dezember hatten die Stimmberechtigten einen Kredit für einen Projektwettbewerb für ein neues Dienstleistungscenter aus dem Budget gekippt. Der Gemeinderat wollte dafür das sanierungsbedürftige Gemeindehaus abreissen lassen. Stattdessen muss er jetzt zuerst einmal eine gründliche Liegenschaftsbewertung vornehmen. In der Zwischenzeit ist die Zürcher Landbank aus dem Gebäude aus- und dafür das Schulsekretariat eingezogen – und dessen Mitarbeiter fühlen sich dort nun unwohl.
Gemeinderat testete selbst
«Die Mitarbeiter der Landbank hatten keine Beschwerden?», wollte ein Anwesender wissen, nachdem die Versammlung Pfeifers Ausführungen mit ungläubigem Murmeln und einzelnen Lachern quittiert hatte. «Doch, sie haben schon auch manchmal von Kopfweh gesprochen.» Nach dem Auszug der Landbank habe man einige Arbeiten an den Räumen vornehmen lassen, das könnte mit ein Grund für die nun stärkeren Beschwerden sein.
«Der Gemeinderat hat extra eine Sitzung dorthin verlegt. Im Anschluss berichteten einige, dass es ihnen nicht gut gegangen ist», sagte Pfeifer. Erste Messungen hätten nichts Auffälliges gezeigt, der Kanton führe nun weitere durch. «Sie können schon lachen, aber wir müssen das ernstnehmen», sagte Pfeifer zur Versammlung. Das Schulsekretariat habe man zwischenzeitlich umquartiert.
«Viele kleine Kinder»
Eine bewegte Geschichte hat die Gemeinde Rickenbach in Sachen Tempo 30. Mehrmals gab es Pläne, doch die wenigsten konnte man am Ende umsetzen. Am Donnerstagabend meldete sich ein Anwohner der Dörnlerstrasse in Rickenbach Sulz: «Das Postauto fährt mit mindestens 50 Stundenkilometer durch unsere Strasse, es hat viele kleine Kinder dort.» Sobald die Stationsstrasse umgebaut werde, würden noch mehr Leute auf die Hofacker- und Dörnlerstrasse ausweichen. Er fordere Tempo 30. «Man muss ja nur die Zahl auf den Boden malen und eine Tafel aufstellen.»
Nein, so einfach sei es leider nicht, antwortete Pfeifer. Es gebe ganz viele Vorschrift einzuhalten. Sie übergab das Wort Gemeinderat Christoph Lang, der erklärte, dass in einer Analyse auch die Dörnlerstrasse beurteilt und nicht als Risiko eingestuft worden sei. «In vielen Gemeinden herrscht ein Tempo 30 Wildwuchs, einige wurden auch schon gebüsst dafür.» Geschwindigkeitskontrollen hätten überdies gezeigt, dass meist die Anwohner selbst zu schnell unterwegs seien. Auch lägen die Leute mit ihren Einschätzungen oft 10 bis 15 Stundenkilometer über der tatsächlichen Geschwindigkeit.
«Ich bin nicht zufrieden»
«Ich bin nicht zufrieden», konterte der Anwohner. Er sehe viele Autos mit Thurgauer Kennzeichen und Lastwagen im Quartier. Da mischte sich ein Rickenbacher Kantonspolizist ein und berichtete, dass schon diverse Male Geschwindigkeitskontrollen in der Gemeinde durchgeführt worden seien. «Beim letzten Mal war in zwei Stunden einer dabei, der angezeigt wurde.» Pfeifer verprach, dass man am Thema dranbleibe, im Moment aber nicht mehr machen könne.
Die Geschäfte und Jahresrechnungen der Politischen und der Sekundarschulkreisgemeinde waren zuvor alle mit grosser Mehrheit angenommen worden.
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