Auf hohem Niveau durch dick und dünn
Wenn der Markenname zum Synonym einer ganzen Gattung wird, hat man es geschafft. So ist für viele Menschen jeder Geländewagen ein Jeep. Jetzt wird das Flaggschiff Grand Cherokee dank einem Facelift noch attraktiver.
Jeep kennt jedes Kind. Auch Cherokee ist nicht nur vom Indianerbuch bekannt. Als Grand Cherokee war der grosse Jeep jahrelang der Häuptling der Geländewagen und Gegenspieler des Range Rover. Inzwischen ist fast jeder Hersteller im SUV-Segment präsent. Jeep nimmt mit dem Grand Cherokee jedoch noch immer eine Sonderstellung ein. Er ist eine Ikone mit unbestrittener Offroad-Tauglichkeit und bringt den unvergleichlichen ameri- kanischen Country-Charme zu vergleichsweise moderaten Preisen in die heimische Garage.
Im Modelljahr 2014 soll die ab 2010 gebaute vierte Generation des seit 1992 aufgelegten Erfolgsmodells Grand Cherokee alles noch besser können. Optisch kann er sich auf jedem Parkett sehen lassen. Die mit viel Chrom verzierte Front mit charakteristischen, vertikalen Luftöffnungen identifiziert ihn unverwechselbar als Jeep. Neue, schmalere Bi-Xenon-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlichter verleihen ihm einen wachen, dynamischen Blick wie ein Raubvogel. Ebenso attraktive wie imposante 20-Zoll-Räder kaschieren optisch, dass er mit 4,88 Metern Länge ein grosses Fahrzeug ist und die meisten SUVs deutlich überragt. Jeep hat sich dennoch viel Mühe gegeben, dass er sich auch abseits eines Geländeeinsatzes im realen Alltag dynamisch und komfortabel fährt.
Die Motoren sind alle bekannt. Sie leisten 190 PS im Einstiegsmodell 3.0 V6 Laredo bis zu 468 PS im bullig aufgemotzten SRT-8 mit eingeschränkter Geländetauglichkeit, der in der Schweiz rekordverdächtige 12 Prozent aller Grand-Cherokee-Verkäufe ausmacht.
Neu und die wohl wichtigste Verbesserung zum Vorgängermodell ist das von ZF beigesteuerte automatische 8-Gang-Getriebe mit Wippenschaltung. Es schaltet schnell und kaum spürbar und hält immer eine passende Übersetzung parat. So trägt es auch entscheidend zum sparsameren Verbrauch des Grand Cherokee bei. Der von uns gefahrene 3.0-CRD-Turbodiesel mit 250 PS, das Schweizer Volumenmodell mit 75 Prozent Anteil, soll im Normverbrauch mit 7,5 Litern auf 100 Kilometer auskommen. Auf dem Testparcours in Sizilien mit Geländepassagen brauchten wir 11,5 Liter, im Schweizer Alltagsverkehr dürften Verbräuche unter 10 Litern aber realistisch sein.
Aufgerüstet wurde auch beim Allradsystem mit Geländeuntersetzung und bei den Assistenzsystemen. Bei den Modellen mit Luftfederung lässt sich die Bodenfreiheit bis auf 28 Zentimeter vergrössern. Auf der Autobahn wird das Fahrzeug automatisch abgesenkt, was die Aerodynamik verbessert und den Benzinkonsum reduziert. Im Gelände kann zwischen den Untergrundarten Schnee, Sand, Fels und Schlamm gewählt werden, was die Kraftverteilung und Sperrwirkung der Differenziale beeinflusst.
Die Angst, mit dem Grand Cherokee im Gelände zu stranden, ist unbegründet. Wie jeder andere Jeep musste auch der Grand Cherokee den berüchtigten Rubicon Trail zwischen Kalifornien und Nevada, die Jeep-Messlatte schlechthin, absolvieren. Der grosse Jeep ist aber auch auf Asphalt gut aufgestellt. Sein Turbodiesel verhilft ihm trotz 2522 Kilogramm Gewicht zu ansprechenden Fahrleistungen. Der Federkomfort ist gut, das Handling kann sich sehen lassen, selbst kurvenreiche Passagen meistert der Riese überraschend behände. Was das souveräne Bild leider etwas trübte, waren auf schlechten Strassen auftretende Poltergeräusche von der Hinterachse.
Höchst erfreulich ist das verbesserte Ambiente im Interieur, das viele Väter hat. Im neuen Topmodell Summit wird man von einer unglaublichen Harman-Kardon-Soundanlage mit 19 Lautsprechern und 825 Watt Musikleistung beschallt. Ein neues UConnect-System mit 8,4 Zoll grossem Touchscreen erfüllt alle Navigations- und Unterhaltungswünsche. Ein weiteres Highlight ist ein individuell programmierbarer 7-Zoll-Flüssigkristall-Bildschirm für alle Anzeigen. Erfreulich sind auch die Preise des rundum aufgewerteten Grand Cherokee. Das Basismodell kostet ab 57?900 Franken, der von uns getestete 3.0 CRD Summit ist mit neuem Abstandsradar, Lederinterieur und Glasschiebedach ab 79?400 Franken zu haben. Zu guter Letzt stehen auf dem Preisschild des brachialen SRT8 97?900 Franken.
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