Autobahn A1 soll mehr Kapazitäten erhalten
Die Sanierung der A1 zwischen Zürich und Effretikon soll die Anwohner vor Lärm schützen. Mit der Aufhebung von Pannenstreifen lassen sich zudem die Kapazitäten steigern.
Im kommenden Herbst wird es auch auf der Autobahn zwischen Zürich-Ost und Effretikon losgehen: Während rund fünf Jahren wird das 11,7 Kilometer lange Teilstück – der am meisten befahrene Autobahnabschnitt der gesamten Schweiz – umfangreichen Instandsetzungsarbeiten unterzogen. Auf der in den 70er-Jahren gebauten Strasse bestehe erheblicher Sanierungs- und Erneuerungsbedarf, teilt das Bundesamt für Strassen (Astra) mit.
Einerseits wird ein neuer Belag angebracht, der weniger Lärm erzeugen wird. «Damit wird sich die Lärmbelastung in den angrenzenden Wohngebieten reduzieren», stellt Astra-Sprecherin Karin Unkrig in Aussicht. Im Rahmen einer späteren Etappe sollen anderseits verschiedene Lärmschutzwände zur Abschirmung der Bevölkerung beitragen. Zu den konkreten Standorten sowie Art und Höhe will das Bundesamt aber zurzeit noch keine Angaben machen. Zuerst müsse ein Projekt ausgearbeitet und öffentlich aufgelegt werden, erklärt Unkrig. Bis zur Rechtskraft dürfte es mindestens fünf Jahre dauern.
Lärmschutz für Wallisellen
Wallisellens Gemeindepräsident Bernhard Krismer weiss allerdings bereits, dass eine der Lärmschutzwände von Aubrugg her nordwärts auf dem Teilstück Richtung Flughafen zu stehen kommen soll. «Hier ist ein Schutz sehr wichtig», sagt Krismer. Weil die Strasse etwas erhöht verläuft, beschalle sie ganz Wallisellen.
Im Rahmen des Bauprojekts werden zudem diverse Brücken, Rampen, Unter- und Überführungen saniert und verstärkt. Die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung soll durch ein neues, digital gesteuertes Verkehrsmanagementsystem ersetzt werden, das vor Gefahren warnt und Abweichungen von den normal geltenden Höchstgeschwindigkeiten angibt.
Weitere Bestandteile des Projekts sind Massnahmen zum Schutz des Grundwassers. Entwässerungs- und Sickerleitungen müssen instand gesetzt werden. Um Strom zu sparen, werden zudem Teile der Beleuchtung insbesondere auf Nebenachsen zurückgebaut. Die bisherigen Erfahrungen auf Rampen und Anschlüssen seien gut, sagt Unkrig. «Die Sicherheitsstandards werden weiterhin eingehalten.»
Pannenstreifen kommen weg
Dies alles trägt aber noch nichts dazu bei, auf der chronisch überlasteten Autobahn mehr Kapazitäten zu schaffen. Damit es in den Stosszeiten weniger häufig zu Staus kommt, plant der Bund auf dem Teilstück Zürich-Nord und Brüttisellen, die Pannenstreifen zu einer weiteren Fahrspur umzunutzen. Autos seien heutzutage weniger störungsanfällig als in den 70er-Jahren, sagt Karin Unkrig. Deshalb sei die Aufhebung verantwortbar. Die drei Faktoren Kapazität, Sicherheit und Komfort müssten gegeneinander abgewogen werden.
Die Massnahme kann jedoch frühestens 2021 realisiert werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden im Gegenzug bei der Verzweigung Zürich-Ost und auf der Höhe Dübendorf zwei neue Nothaltebuchten gebaut.
Trotz geäusserter Absicht, den Verkehr so wenig wie möglich zu behindern, rechnet Bernhard Krismer während der Bauphase vermehrt mit Stau. Bereits jetzt würden Fahrzeuge auf Gemeinde- und Kantonsstrassen ausweichen, weiss der Gemeindepräsident von Wallisellen.
Dennoch begrüsse man die Massnahmen, die im Endeffekt den Verkehr verflüssigen sollen. Eine wirklich bedeutende Kapazitätssteigerung werde aber nur die geplante Glattal-Autobahn zwischen Baltenswil und der A20 bringen. ()
Erstellt: 18.02.2016, 19:20 Uhr
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