Basel schlägt Sion nach Rückstand deutlich
Der FC Basel belohnt sich in der 15. Runde der Super League für eine eklatante Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten. Er bezwingt Sion nach 0:1-Rückstand 5:1.
Die Pausenansprache von Raphael Wicky verfehlte ihre Wirkung nicht. Sie diente den in der ersten Halbzeit ohne Überzeugung agierenden Baslern als Weckruf. Mit viel Tempo und Bewegung überforderten sie nach ihrer Rückkehr aus der Kabine die Gäste, die nach dem Seitenwechsel mit Glück gut zehn Minuten ohne Gegentreffer überstanden. Michael Lang nach einer Flanke von Blas Riveros und Mohamed Elyounoussi mit einem schönen Lob sorgten dann innerhalb von 59 Sekunden für die Wende vom 0:1 zum 2:1.
Zwei Penaltys sorgen für die Entscheidung
Die Basler kombinierten sich auch in der Folge ohne grössere Probleme durch die Sittener Defensive. Wicky, der zur Pause noch schmerzhafte Punkteverluste fürchten musste, durfte sich freuen, dass zwei seiner Spieler noch etwas für das Selbstvertrauen machen konnten. Renato Steffen verwertete in der 72. Minute den ersten Foulpenalty und eröffnete damit sein Torkonto in dieser Saison. Vier Minuten später konnte Kevin Bua mit dem zweiten Elfmeter eine Durststrecke von über drei Monaten ohne eigenen Treffer beenden. Bua schoss in der Nachspielzeit auch das 5:1 und verliess das Feld mit der Bilanz von drei Skorerpunkten. Der frühere FCZ-Spieler hatte zum 2:1 die schönen Vorlage geliefert. Auch Steffen gelang noch eine Art Assist, als er den zweiten Penalty provozierte. Der fünffache Internationale musste nach dem Foul von Sions Keeper Anton Mitrjuschkin allerdings vorzeitig angeschlagen vom Platz. Der Russe hätte genauso wie vor ihm Jan Bamert die Rote Karte sehen können.
Sion fällt in sich zusammen
So sehr sich Basel nach der Pause steigerte, so bemerkenswert fiel der FC Sion in sich zusammen und machte die ganze Arbeit der ersten 45 Minuten zunichte. Die Walliser, die in den letzten 13 Partien nur einmal gewonnen haben, zeigten im dritten Spiel unter dem spanischen Coach Gabri zunächst eine ansehnliche Vorstellung, gekrönt durch das 100. Super-League-Tor von Marco Schneuwly, der in der 3. Minute traf. Der Aktion war ein Fehler von Manuel Akanji vorangegangen.
Sittener Fans stürmen das Feld
Die erste Halbzeit hatte Sion gehört, die zweite dem FC Basel und dazwischen gaben einige Anhänger auf den Tribünen den Ton an. Weil Sittener Fans auf den Platz gerannt waren und sich danach nur schwer wieder beruhigen konnten, wurde die Partie nach der Pause erst mit gut 20-minütiger Verspätung wieder angepfiffen. Für die Verärgerung der mitgereiste Sion-Fans hatten drei Basler gesorgt, die eine Fahne aus dem Walliser Sektor klauten und später auch noch anzündeten.
Lugano nach Auswärtssieg nicht mehr Letzter
Der Druck auf Pierluigi Tami war noch vor wenigen Wochen gross. Nun hat der frühere U21-Nationalcoach sein Team gut auf Kurs gebracht. Die Luganesi setzten sich dank einer disziplinierten, taktisch geschickten Leistung in St. Gallen durch. In den letzten vier Spielen kamen sie zu acht Punkten, gleich vielen wie in den elf Partien zuvor. Davide Mariani war mit zwei Vorlagen eine der entscheidenden Figuren bei den Gästen. Der Zürcher legte in der 72. Minute für Jonathan Sabbatini auf und bereitete zehn Minuten später auch das 2:0 von Carlinhos vor. Die Treffer fielen spät, vor allem angesichts der Chancen, die Lugano durch Alexander Gerndt in der ersten Halbzeit ungenutzt gelassen hatte. Der ehemalige YB-Stürmer scheiterte einmal solo an St. Gallens Keeper Daniel Lopar und bekundete Pech, als sein Volley nur knapp am Tor vorbeistrich.
«Ganz schwache Leistung»
Zu solchen Chancen kam der FC St. Gallen nicht. Die Ostschweizer brachten in 90 Minuten kaum eine zusammenhängende Aktion zustande und vermittelten den Eindruck, als hätten sie noch lange spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Von einer «ganz schwachen Leistung» sprach St. Gallens Routinier Tranquillo Barnetta. Die knapp 10'000 Zuschauer in St. Gallen sahen das gleich und quittierten den Auftritt mit einem Pfeifkonzert. Sie bekommen seit Anfang Saison sehr Unterschiedliches zu sehen: Die Bandbreite reicht von einem 2:1 gegen Basel bis zu einem 0:4 gegen Lausanne.
Basel - Sion 5:1 (0:1)
24'212 Zuschauer. SR Bieri.Tore: 3. Schneuwly (Cunha) 0:1. 56. Lang (Riveros) 1:1. 57. Elyounoussi (Bua) 2:1. 72. Steffen (Foulpenalty) 3:1. 76. Bua (Foulpenalty) 4:1. 92. Bua (Fransson) 5:1.Basel: Vaclik; Lang (81. Xhaka), Suchy, Akanji, Riveros; Serey Die, Zuffi; Steffen (82. Fransson), Elyounoussi, Bua; Ajeti (73. Oberlin).Sion: Mitrjuschkin; Angha, Ricardo, Bamert, Dimarco (63. Pinga); Kasami, Toma (78. Maceiras), Uçan; Cunha (72. Mboyo), Schneuwly, Lenjani.Bemerkungen: Basel ohne Gaber (krank), Vailati und Van Wolfswinkel (beide verletzt). Sion ohne Acquafresca, Adryan, Cümart, Adão (alle verletzt) und Zverotic (nicht im Aufgebot). 71. Gelb-Rote Karte gegen Bamert. Verwarnungen: 14. Uçan. 22. Angha. 53. Bamert. 74. Mitrjuschkin (alle Foul). 77. Kasami (Reklamieren).
St. Gallen - Lugano 0:2 (0:0)
9987 Zuschauer (Saison-Minusrekord). SR San.Tore: 72. Sabbatini (Mariani) 0:1. 84. Carlinhos (Mariani) 0:2.St. Gallen: Lopar; Lüchinger, Haggui, Musavu-King, Wittwer; Taipi (76. Babic), Tschernegg; Aleksic, Barnetta (72. Kukuruzovic), Aratore (83. Tafer); Buess.Lugano: Kiassumbua; Mihajlovic, Sulmoni, Rouiller, Daprelà; Sabbatini, Ledesma (56. Bottani), Piccinocchi; Carlinhos, Mariani (89. Culina); Gerndt (79. Vecsei).Bemerkungen: St. Gallen ohne Ben Khalifa, Hefti (beide gesperrt), Ajeti, Koch und Toko (alle verletzt). Lugano ohne Golemic (gesperrt), Padalino, Crnigoj, Marzouk, Guidotti und Jozinovic (alle verletzt). Verwarnungen: 27. Ledesma. 29. Daprelà. 89. Lüchinger. 90. Kiassumbua (alle Foul).
Super League. 15. Runde vom Samstag:
Basel - Sion 5:1 (0:1). St. Gallen - Lugano 0:2 (0:0).Rangliste: 1. Young Boys 14/30. 2. Basel 15/26. 3. Zürich 14/22. 4. St. Gallen 15/21. 5. Grasshoppers 14/20. 6. Lausanne-Sport 14/16. 7. Lugano 15/16. 8. Thun 14/15. 9. Luzern 14/14. 10. Sion 15/14.Sonntag, 16.00 Uhr: Young Boys - FC Zürich. Grasshoppers - Thun. Lausanne-Sport - Luzern.
SDA/var
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