Vergessene BestellungBlockade im Suezkanal löst zeitverzögert Grosseinsatz im Thüringer Rathaus aus
Eine Gemeindemitarbeiterin erhielt ein Päckchen, dessen Inhalt sich pulverartig anfühlte. Darauf evakuierten Sicherheitskräfte das Verwaltungsgebäude. Dann klärte sich die Sache auf.

Die Störungen im globalen Warenverkehr nach der Schiffshavarie im Suezkanal haben mit mehrmonatiger Verzögerung einen Grosseinsatz von Polizei und Feuerwehr in einem Thüringer Rathaus ausgelöst. Wie die Polizei in Suhl berichtete, ging bei einer Mitarbeiterin der Gemeinde Steinbach-Hallenberg am Mittwoch ein Päckchen ein, das diese nicht zuordnen konnte. Weil sich der Inhalt pulverartig anfühlte, räumten Einsatzkräfte das komplette Verwaltungsgebäude.
Fünf Menschen wurden vorsorglich dekontaminiert. Fachleute der Polizei prüften das persönlich an die Frau adressierte Päckchen, das aber nur eine Kette enthielt. Am Ende klärte sich die Sache auf: Der Frau fiel ein, dass sie Anfang des Jahres im Internet eine entsprechende Bestellung getätigt hatte. Nachdem die Ware nie bei ihr ankam, vergass sie die Angelegenheit jedoch wieder.
Die Polizei vermutete, dass die spektakuläre Havarie der «Ever Given» im Suezkanal der Grund für die Verwicklungen war. Das Containerschiff war im März auf Grund gelaufen und hatte sechs Tage lang die wichtige Transportroute blockiert. Danach war das riesige Frachtschiff noch monatelang von der ägyptischen Behörden beschlagnahmt worden. Die Folge waren Staus in der Lieferkette.
AFP/step
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