Adventsfenster 19. Dezember«Das isch de Stern vom Bahnhof …»
Wie der Weihnachtsklassiker aus Zell wohl heute komponiert würde?

«Das isch de Stern vo Bethlehem …», piepsen Kinderstimmen häufig während der Adventszeit. Komponiert hat das Lied Paul Burkhard, der 1977 in Zell starb. Er war 17 Jahre zuvor ins Tösstal gezogen und schrieb dort das Krippenspiel «Zäller Wiehnacht». Sein wohl berühmtestes Lied ist jedoch «O mein Papa», das in 42 Sprachen übersetzt wurde. Anfang der Neunziger hatte es einen Gastauftritt in einer Folge der US-Zeichentrickserie «The Simpsons».

Nur, wo findet man heute den Stern mit Schweif? Das Lied liefert einige Hinweise. «Chömed ihr Lüüt vo nah und fern», heisst es zu Beginn. Zu was passt das besser als zu einem Bahnhof. Und tatsächlich findet sich auf einem Baukran an der Rudolfstrasse mitten in Winterthur ein schweifiger Stern.
Der Kran gehört der Baufirma Strabag, die damit den Menschen in der dunklen Jahreszeit eine Freude machen will. Die Lichterkette wurde auf ein Stahlseil aufgezogen, die Montage erfolgte dann in luftiger Höhe.
Als der Stern Anfang Dezember noch nicht leuchtete, schrieb eine Frau, die in den Archhöfen lebt, prompt ein Mail: «Leider hat dieses Jahr jemand vergessen, ihm Strom zuzuführen, damit er hell leuchten kann.» Am nächsten Tag leuchtete er wieder.
Den Heiland findet man am Fusse des Sterns zwar nicht, aber seit neuestem eine Velounterführung. Und für die Stadtbewohner ist das mindestens so aufregend.
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Jonas Gabrieli ist Redaktor beim Ressort Region Winterthur und schreibt über Gemeindepolitik und Gesellschaftsthemen. Er hat Kommunikation studiert und arbeitet seit 2014 im Journalismus.
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