Plage in OstafrikaDem Kampf gegen die Heuschrecken droht ein Rückschlag
Schwärme von Insekten fressen in Äthiopien, Somalia und Kenia die Ernten weg. Für die Bekämpfung der Plage geht zunehmend das Geld aus.
In der seit Monaten währenden Bekämpfung der Heuschreckenplage in Ostafrika haben die Vereinten Nationen vor einem Rückschlag wegen fehlender Gelder gewarnt. Konkret geht es um die Finanzierung der Flugzeuge und Helikopter, mit denen die Schädlinge aus der Luft mit Pestiziden besprüht werden, um die Schwärme einzudämmen. Ohne weitere Gelder für Sprit, Flugzeiten und Piloten-Stunden könnten die 28 Maschinen bereits im März nicht mehr abheben, teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) am Dienstag mit.
Um den Betrieb bis Juni am Laufen zu halten, würden knapp 34 Millionen Dollar benötigt. Die Regierungen hätten dafür zuvor viele Mittel in einer Rekord-Zeit bereitgestellt und die Schwärme seien reduziert worden, sagte der stellvertretende FAO-Generaldirektor, Laurent Thomas. «Es wäre tragisch diese Errungenschaften wegzuwerfen, gerade jetzt, da die Länder in Ostafrika anfangen, Licht am Ende des Tunnels zu sehen», erklärte er weiter.
Im Januar 2020 rauschte eine erste Welle von Heuschrecken-Schwärmen durch Ostafrika und vernichtete Äcker und Weiden. Viele Länder konnten zunächst wenig dagegen ausrichten. In den meisten lagen derartige Plagen bereits 50 Jahre zurück. Besonders besorgt war die FAO über die Plage im Jemen, wo obendrein ein blutiger Bürgerkrieg die Nahrungsmittelsicherheit gefährdet. Mit den bisherigen Erfolgen bei der Heuschrecken-Bekämpfung konnte nach Schätzungen der UN-Organisation die Existenzgrundlage für rund 28 Millionen Menschen gewahrt werden.

SDA/oli
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