Adventsfenster 9. DezemberDer nonbinäre Stern
Im Adventstor sei die Ausnahme erlaubt: Der Genderstern gibt ein Gastspiel in der Zeitung – und auf der «Landbot*in»-Redaktion.

Er spricht die Frauen an, ohne die Männer zu vergessen. Und er schafft Platz für alle Menschen, die weder das eine noch das andere sind. Der Genderstern ist das inklusivste aller Sonderzeichen. Er raubt aber auch Platz, weil er die Wörter verlängert. Das stellt Journalist*innen vor praktische Problemchen. Gerade in der Schlagzeile zählt jedes Zeichen weniger. Die Layouter*innen müssen schon bei der maximal unsensiblen Schreibweise – das wär dann die männliche – ab und zu «spätzeln». Sie sparen beim Abstand, worauf sich die Buchstaben eng aneinanderkuscheln.
Noch hat der Genderstern keinen Platz im Tamedia-Universum. Aber es ist ja bald Weihnachten. Darum hat der*die Landbot*in – in diesem Fall eine Sie, also eigentlich ein Ich – einen Genderstern gebastelt und auf die Spitze der Redaktionstanne gesetzt. Er symbolisiert eine Pause von der verkrampften Debatte. Und ist ein Probelauf aus Karton und goldenem Geschenkpapier: Was wollen Sie, liebe Leser*innen? Oder doch lieber Leser? Leser und Leserinnen? Leser:innen? Menschen, die Zeitung lesen? Oder – wenn schon universell und inklusiv – Wesen, die Zeitung lesen?
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