Ein Verein soll Pavillon betreiben
Die Angebote für Familien im Effretiker Pavillon Watt sind gefährdet: Der Kanton streicht einen Teil der Beiträge. Nun soll ein Verein in die Bresche springen.
«Der Pavillon Watt wirkt nicht spektakulär», sagte EVP-Gemeinderätin Tanja Bischof an der Parlamentssitzung vom Donnerstagabend. Und «Pavillon» sei eigentlich ein zu schöner Name. «Denn es ist eher eine Baracke.» Doch das Äussere täusche über das wertvolle Angebot hinweg, das er biete: Ludothek, Erziehungsberatung, Spielgruppen, Mutter-Kind-Treff, multikultureller Frauentreff und Weiteres mehr. «Für Familien mit kleinen Kindern sind diese Angebote sehr wertvoll», sagte Bischof. Bis anhin finanzierten die Stadt und der Kanton deren Koordination mit einem jährlich wiederkehrenden Beitrag von 5000 respektive 40 000 Franken. Ab Sommer fällt der Beitrag des Kantons teilweise weg. Er wird dann nur noch die Kosten für die Erziehungs- und Mütter-/Väterberatung tragen. Und was dann? Diese und andere Fragen im Zusammenhang mit der Zukunft des Pavillons, der in den 80er-Jahren einen Kindergarten auf dem Schulareal der heutigen Oberstufe Watt beherbergte, hatten Bischof und Markus Hürzeler (CVP) in einer Interpellation gestellt. André Bättig (FDP), Ressortvorstand Jugend und Sport, beantwortete sie gleich mündlich – was ein Stadtrat normalerweise nur dann tut, wenn er den Vorstoss nicht entgegennehmen will, wie Bättig sagte. «Doch diesmal ist es anders.» Die Interpellation ziele in die Richtung, in die der Stadtrat bereits arbeite. Er wisse, dass sich der Kanton zurückziehe, sagte Bättig. «Seit dem Bescheid haben wir zahlreiche Gespräche geführt.» Der Stadtrat erachte die Angebote als sinnvoll und wichtig für die Stadt. Er wolle die Kosten aber nicht einfach «eins zu eins» übernehmen. «Wir erwarten von den Betreibern auch Eigeninitiative», sagte Bättig und plädierte dafür, einen Verein zu gründen. Am kommenden Mittwoch um 19 Uhr soll es so weit sein. Interessierte seien aufgerufen, sich im Verein zu engagieren. «Wir helfen dem Vogel fliegen», sagte der Stadtrat. Mit anderen Worten: Die Stadt kümmert sich um die Liegenschaft und um deren Unterhalt, der Verein um den Betrieb. Lange kann der Pavillon aber nicht mehr genutzt werden. «Er ist baufällig», sagte Bättig. Der Stadtrat habe zwar Ersatzlösungen in der Hinterhand, «der Betrieb muss aber zuerst sichergestellt werden». Den Standort stellte Bättig nicht in Frage. «Der ist sehr geeignet.» Die Zeit wird knapp Gemeinderätin Tanja Bischof zeigte sich im Grossen und Ganzen zufrieden mit den Antworten des Stadtrates: «Ich freue mich über die vielen Ja-Antworten und dass sich etwas bewegt.» Einen Wermutstropfen gibt es für sie dennoch: «Der Stadtrat hätte sich früher um den Pavillon kümmern und eine Lösung aufgleisen müssen.» Die Mietverträge würden im Juli auslaufen. «Es bleibt nicht mehr viel Zeit», sagte sie.
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