Honda ZweiräderElektro ist Trumpf
Nun soll es schnell gehen. Honda will in den nächsten Jahren eine Reihe elektrisch getriebener Zweiräder auf den Markt bringen – und millionenfach verkaufen.

Während die Japaner mit dem kultigen Elektro-Stadtflitzer Honda e bei den Automobilen einen recht erfolgreichen Trendsetter am Start haben, machte Hondas Motorradsparte lange Zeit einen weiten Bogen um die E-Mobilität. Doch das soll sich zeitnah ändern: Allein bis im Jahr 2025 planen die Japaner die Einführung von mindestes zehn E-Zweirädern oder zu deutsch – Einspurstromern. Im Rahmen eines kürzlich präsentierten Elektrofahrplans haben die Japaner auch ein Foto veröffentlicht, das elf der kommenden E-Modelle andeutet. Die jeweiligen Silhouetten zeigen einen Cruiser, ein Naked Bike, eine Kinder-Enduro sowie diverse Stadt- und auch einen Maxi-Roller. Angaben zu Leistung oder Reichweite werden noch keine gemacht.
Neben mehreren Elektro-Zweirädern für Logistikunternehmen in asiatischen Märkten planen die Japaner die Einführung zweier speziell an die Bedürfnisse von Berufspendlern angepasster E-Modelle in 2024/25 für Asien, Japan und Europa. Ausserdem ist ein Modell für den Privatgebrauch geplant, welches neben einer austauschbaren Batterie auch mit einer weiteren Stromquelle ausgestattet ist. Möglicherweise wird es sich dabei um eine Brennstoffzelle handeln.
Mittelfristig bleiben Verbrennermotoren die Nummer 1
Bis 2024 will Honda in Asien, Europa und Japan ausserdem fünf elektrisch angetriebene Modelle der Kategorien E-Bike und Kleinmotorrad einführen. In der Schweiz ist ein Kleinmotorrad definiert als zwei- oder dreirädriges Motorfahrzeug mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, einer maximalen Motorleistung von 4 kW und einem maximalen Hubraum von 50 ccm. Ausserdem sind vier Modelle der Kategorie «Fun EV» geplant, die in Japan, den USA und Europa in den Jahren 2024 und 2025 starten. Dabei wird es sich um drei Motorräder sowie ein Kindermotorrad handeln.
Die E-Offensive ist Teil der neuen Honda-Strategie, bis 2050 mit seiner Zweiradsparte CO2-Neutralität zu erreichen. Dabei plant der Konzern den Absatz einer Million E-Bikes bis 2026 sowie von 3,5 Millionen bis 2030. Die 3,5 Millionen Einheiten werden allerdings nur 15 Prozent des geplanten Gesamtabsatzes der Marke entsprechen. Der weitaus grössere Teil der mittelfristig verkauften Motorräder wird weiterhin von Verbrennungsmotoren angetrieben, bei denen man sich jedoch um eine Reduzierung der CO2-Emissionen bemühen wolle, so Honda. Als konkretes Beispiel wird Indien genannt, wo ab 2023 Modelle mit Flexfuel-Motoren angeboten werden. Zunächst sollen diese E20-Kraftstoffe vertragen, ab 2025 will man dann auf dem Subkontinent, wie aktuell schon in Brasilien, E100-Bikes vertreiben, die sich zu 100 Prozent mit aus pflanzlichem Anbau gewonnenen Ethanol-Kraftstoff antreiben lassen.
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