Aus dem Bildarchiv der Winterthurer BibliothekenEndstation Stadtrain
Vier Geleise lagen einst quer im Weg nach Oberwinterthur. Bis die SBB die Spuren nach Stein am Rhein, Romanshorn, St. Gallen und ins Tösstal tiefer legten.

Seit Anfang 1922 gehört zwar die ehemalige Vorortgemeinde Oberwinterthur zum neuen Gross-Winterthur – in der gelebten Wirklichkeit war aber der Bahnübergang am Stadtrain zunächst immer noch eine markante Grenze auf dem Weg in den neuen Stadtteil.
Vier Gleise galt es hier zu überqueren, und was für den Velofahrer vor allem eine Holperpartie darstellte, war für das Tram ein unüberwindbares Hindernis. Vor dem Bahnübergang war daher Endstation für die von Töss herkommenden Tramwagen.
«1925 war das Hindernis auf dem Weg nach Oberwinterthur beseitigt.»
Doch bald wurde der Stadtrain zur Grossbaustelle: Die SBB legten die Gleise tiefer und organisierten die vier Einzelspuren (nach Stein am Rhein, Romanshorn, St. Gallen und ins Tösstal) neu als zwei Doppelspuren. Gleichzeitig erfolgte der Bau der Stadtrainbrücke über die Bahnlinien; für die Zufahrt mussten stadtseitig hohe Rampen aufgeschüttet werden.
1925 war das Hindernis auf dem Weg nach Oberwinterthur beseitigt, und die Tramendstation wurde über die Brücke an die Verzweigung von Römer- und Frauenfelderstrasse verlegt. Damit wäre für das Tram auch der Weg nach Oberwinterthur frei gewesen, doch entsprechende Begehren stiessen im Stadtrat zunächst auf taube Ohren: Es gebe dafür keinen Bedarf, hiess es noch 1926.
Erst Ende 1930 erfolgte die Verlängerung der Strecke auf der Frauenfelderstrasse bis zur heutigen Einmündung der Seenerstrasse – und nur gut 20 Jahre später war schon wieder Schluss damit: 1951 ersetzten die städtischen Verkehrsbetriebe das Oberwinterthurer Tram als eine der letzten Linien durch einen Trolleybus.
Diese Serie erscheint in Zusammenarbeit mit der Sammlung Winterthur der Winterthurer Bibliotheken.
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