Interview mit Mujinga Kambundji«Es braucht nur ein kleines Nichts, und schon klappt es nicht»
Die Goldgewinnerin an der Hallen-EM sagt, wie schwierig das ist, was sie so einfach aussehen lässt. Und sie spricht über ihre Emotionen und die Suche nach ihrem Limit.

Mujinga Kambundji, Sie haben erneut Gold gewonnen und wieder die grossen Emotionen erlebt. Wann sind sie bei einem solchen Coup am grössten?
Das ist immer wieder anders, vergleichen kann man das nicht. Die erste Reaktion war: Aha, die Meisterschaft gewonnen. Ein paar Sekunden später dann kommt die grosse Freude. Der speziellste Moment ist sicher dann, wenn ich die Leute treffe, die ich kenne. Den Trainer, die Familie, dann, wenn man es mit ihnen teilen kann. Die Siegerehrungen sind natürlich auch immer emotional. Die meisten waren bei mir erst am Tag nach dem Wettkampf, als ich eine Nacht darüber geschlafen hatte. Dort kommen dann die grossen Gefühle wie Dankbarkeit. Du trainierst viel, versuchst, alles richtig zu machen. Aber es braucht nur ein kleines Nichts, und schon klappt es nicht. Manchmal sieht es einfach aus, wie diesmal. Wegen meines Vorsprungs auf die Zweite (7,00 zu 7,09 Sekunden) könnte man meinen, es sei leicht gewesen. Aber es braucht sehr vieles, das zusammenpasst. Es ist nichts selbstverständlich.