Es droht das komplette Kugel-Chaos
Die Auslosung für die Qualifikation zur EM 2020 ist kompliziert wie nie. Sie hängt sogar vom Wetter ab.

Diese Auslosung hat es in sich. Am Sonntag geht es um die Gruppen für die Qualifikation zur EM 2020. Genau, die Europameisterschaft, die in zwölf Ländern gespielt wird, die Schweiz gehört nicht dazu.
Noch nie war eine Auslosung so kompliziert. Das beginnt bei den Gastgebern. Bis anhin waren sie gesetzt, doch nun gibt es zu viele von ihnen, um allen einen Startplatz zu garantieren. Trotzdem will die Uefa die Qualifikations-Gruppen so gestalten, dass zumindest in der Theorie alle Gastgeber die Möglichkeit haben, die Endrunde zu erreichen.
Also dürfen maximal zwei gastgebende Nationen in dieselbe Qualifikations-Gruppe zugelost werden. Es ist die erste Bedingung in einem Strauss voller Einschränkungen. Es geht hier um die Politik, den Anreiseweg, und sogar das Wetter (kein Witz!) spielt eine Rolle. Dazu später mehr.
Sieben Töpfe gibt es, weil die stärksten Nationen noch unterteilt sind. Die Schweiz, Portugal, Holland und England landen als Finalteilnehmer der Nations League garantiert in Fünfergruppen. Sechs weitere Teams können aus Topf 1 zum Gruppenkopf werden. Nicht aber Deutschland, das als Absteiger aus der Nations League lediglich in Topf zwei gelandet ist.
Insesamt ergeben sich aus diesen Töpfen fünf Fünfergruppen und fünf Sechsergruppen. Der Erste und Zweite qualifiziert sich für die EM, gespielt wird zwischen März und November. Der straffe Zeitplan ist eine Folge der Umorganisation des Spielkalenders. Wegen der eingeführten Nations League müssen die Qualifikationsspiele in einem Jahr abgehalten werden. Verschiebungen mag es nicht leiden, und daher ist auch das Wetter von Bedeutung.
Uefa studiert Wetterberichte
Zehn Länder wurden von der Uefa in die Risikogruppe «schwerwiegende Winterverhältnisse» eingestuft. Lettland, Litauen, Estland, Finnland, Island, Norwegen, Färöer, Russland, Ukraine und Weissrussland. Höchstens zwei von ihnen dürfen in derselben Gruppe sein. Offenbar hat die Uefa die Wetterberichte in Island, Finnland und auf den Färöern genau studiert, denn in diesen drei Ländern sind im März und November gar keine Heimspiele erlaubt.
Weitere Krux: die politischen Spannungen in Europa. Es gibt Partien, die will die Uefa nicht gespielt haben: Spanien gegen Gibraltar, Bosnien gegen Kosovo und Serbien gegen Kosovo. Russland gegen die Ukraine und Armenien gegen Aserbeidschan wären auch verboten. Aber hier entschärft sich die Situation dadurch, dass die Teams jeweils im gleichen Topf sind und so gar nicht in dieselbe Gruppe gelost werden können.
Kasachstan? Zu weit für die Franzosen
Und dann sind da noch die Distanzen. Die Uefa hat sich zum Ziel gesetzt, die Reisewege auf ein Minimum zu begrenzen. So sollen Aserbeidschan, Island und Kasachstan vor allzu grossen Reisestrapazen verschont werden. So kann zum Beispiel Kasachstan nicht gleichzeitig mit Schottland und Frankreich in die Gruppe gelost werden.
Alles klar bisher? Denn vielleicht wird alles noch komplizierter. Am 1. Dezember 2019 will die Uefa die Gruppen für die EM auslosen. Doch ebenfalls fügt sie an, dass es für den 1. April 2020 einen Zusatztermin für eine erneute Auslosung gebe. Grund: Erst dann ist klar, welche vier Teilnehmer aus den Playoffs der Nations League an die EM gehen. Würde sich etwa die Ukraine über diesen Weg für die EM qualifizieren und in die Gruppe von Russland stossen, müsste die Uefa noch einmal auslosen.
Werden die Gruppen nicht komplett dargestellt? Halten Sie Ihr Mobiltelefon quer.
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