Er verlangte Geld, sie blieb gelassen
Beim Überfall auf den Dorfladen am frühen Freitagabend machte die Verkäuferin alles richtig. Der unbekannte Täter erbeutete ein paar Hundert Franken und flüchtete mit einem weissen Personenwagen.

Am Freitagabend um halb sechs betrat ein unbekannter Mann mit einer Faustfeuerwaffe den Dorfladen und verlangte von der Verkäuferin Bargeld. Dies schreibt die Kantonspolizei Zürich in einer Medienmitteilung. Die Verkäuferin gab dem Mann mehrere Hundert Franken aus der Kasse, gleichzeitig gelang es ihr, den Alarm auszulösen. Darauf flüchtete der Täter mit einem weissen Personenwagen.
Alarm trieb den Räuber in die Flucht
Trotz der Waffe sei die Verkäuferin gelassen geblieben und habe sich nicht bedroht gefühlt, berichtet Judith Waser vom Dorfladenverein auf Anfrage. «Aber der Alarm war auch im Laden drin so laut, dass sie erschrak.» Das Gute an der lärmigen Sirene war, dass offenbar auch der Mann mit der Waffe erschrak. Jedenfalls verliess er gleich darauf den Laden. Der Tresor, den es im Laden auch noch gibt, sei «kein Thema» gewesen, sagt Waser.
«Hoffentlich geht es der Verkäuferin gut.»Judith Waser, Dorfladenverein
Waser wurde von der Filialleiterin über den Überfall informiert. «Ui», habe sie da gedacht, «hoffentlich geht es der Verkäuferin gut.» Solche Ereignisse könnten einen auch später noch einholen, wenn alles vorbei sei. Doch am Samstagmorgen arbeitete die betreffende Verkäuferin bereits wieder, und der Laden war normal geöffnet.
Für diesen Laden wurde das Kürbisfest gegründet
Es sei der erste Raubüberfall auf den Laden, sagt Waser. Allerdings sei schon versucht worden, die Tür aufzubrechen. Dass jemand um diese Tageszeit – am frühen Abend – einen Überfall verübt, findet sie erstaunlich. «Die Leute kommen nach Hause und die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass er gesehen wird.»
Die Fahndung nach dem Täter ist bisher erfolglos geblieben.
Der Volg-Laden – der einzige im Dorf – war vor 20 Jahren von der Schliessung bedroht. Seither wird er vom damals gegründeten Dorfladenverein unterstützt. Der Verein organisiert dazu kulturelle Anlässe wie die weitherum bekannte Kürbisbeleuchtung im November und das Holzsammeln für das Fasnachtsfeuer und den Bau der urchigen Fackeln, der «Chästöcke». Rund 3000 Franken kommen so pro Jahr zusammen, heisst es auf der Website von Rudolfingen, das politisch zur Gemeinde Trüllikon zählt. 2014 zählte der Dorfkern 260 Einwohnerinnen und Einwohner.
Die Fahndung nach dem Täter sei bisher erfolglos geblieben, teilt die Kantonspolizei mit. Der Täter ist 40 bis 50 Jahre alt und rund 160 cm gross; er sprach gebrochen Deutsch, trug eine dunkle Mütze und ein schwarzes Tuch um den Hals, eine beige Jacke, schwarze Jeans und sportliche Schuhe.
(Der Landbote)
Erstellt: 17.12.2017, 17:52 Uhr
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