Wo leidgeprüfte Menschen eine zweite Heimat fanden
An der Podiumsdiskussion zum Thema «Auf der Flucht in Effi gestrandet» standen fünf Flüchtlinge Rede und Antwort. Warum sind sie in Effretikon gelandet? Wie verlief die Flucht? Was ist Heimat für sie?

«Die Schweiz gibt uns viel, vielleicht können wir irgendwann auch etwas zurückgeben.» Die zweifache Mutter Julia Lahdo spricht aus, worüber sie und die anderen vier Migranten nachdenken. Im Rahmen der Kulturwochen in Effretikon fand am Dienstagabend ein Gespräch zum Thema «Auf der Flucht in Effi gestrandet» im Zentrum der katholischen Kirche statt. Ex-Zischtigs-Club-Moderatorin Christine Maier führte durch den Abend, stellte den fünf Flüchtlingen Fragen zu ihrer Geschichte und diskutierte mit dem Stadtpräsidenten Ueli Müller und der Integrationsbeauftragten der Stadt Yvonne Meier über die Situationen in der Kleinstadt.Im Alter von elf Jahren kam Zeinab Akbari mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern in die Schweiz. «Wir kommen ursprünglich aus Afghanistan, lebten aber einige Zeit im Iran. Dort wurde das Leben immer schwieriger, besonders für uns als Ausländer», erzählt die 17-Jährige auf Hochdeutsch. Die Familie ging deshalb zurück nach Afghanistan, bis sie zur Flucht nach Europa gezwungen waren: «Wir hatten keinen Plan, die Schweiz oder Effretikon war nicht unser Ziel.» Trotzdem ist sie jetzt glücklich hier: «Ich erinnere mich gut: Meine Mutter fing an zu weinen, als sie erfuhr, dass wir hier einfach so in die Schule gehen dürfen.» In Afghanistan war dies den Mädchen untersagt. Seit diesem Sommer besucht die 17-Jährige nun das Gymnasium in Winterthur.