MexikoFussballerin verlässt nach Cybermobbing ihr Land
Die Profi-Fussballerin Scarlett Camberos wurde monatelang in sozialen Medien belästigt. Der Täter stellte ihr auch auf der Strasse nach. Nun hat sie genug.
Nach monatelanger Belästigung in sozialen Medien und minimalen Folgen für den Täter will eine mexikanische Profi-Fussballerin ihr Land verlassen. Gespräche mit dem US-Club Angel City für den Transfer von Scarlett Camberos seien im Gange, teilte am Dienstag ihr Verein América in Mexiko-Stadt mit. Mit dem Clubwechsel wolle man zu ihrer psychischen und emotionalen Genesung beitragen.
Die 22-Jährige war seit Juli Opfer von Cybermobbing. Der Täter hatte ihr aber auch auf der Strasse nachgestellt, wie örtliche Medien berichteten. Ein Annäherungsverbot wurde demnach nicht beachtet, gegen den Mann wurde nur ein 36-stündiger Hausarrest verhängt. Der Club América bedauerte in der Mitteilung die fehlenden Vorschriften gegen digitale Belästigung in dem lateinamerikanischen Land. Camberos, die auch US-Staatsbürgerin ist, befinde sich bereits ausserhalb Mexikos.
«Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass sich in Mexiko die Situation ändert, damit keine Frau das durchmachen muss, was ich erlebt habe», sagte Camberos in ihrer Abschiedsbotschaft. Andere professionelle Fussballerinnen wurden im Land auch belästigt. Camberos gab vor 14 Monaten ihr Debüt bei América und erzielte 16 Tore in 30 Spielen. Sie spielte ebenfalls für Mexikos Frauen-Nationalelf.
DPA/chk
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