Noch steht die Swiss League nichtGegen wen spielt der EHC Winterthur nächste Saison?
Im Januar hat die Swiss League geregelt, wer unter welchen Umständen aufsteigen darf. Doch ein Fall wurde nicht berücksichtigt. Der ist eingetreten.

Im Januar hat die Liga bekannt gegeben, wie viele Teams unter welchen Umständen aus der Myhockey League in die Swiss League aufsteigen dürfen. Das Ziel war: Mindestens zehn Teams spielen in der nächsten Saison in der zweithöchsten Schweizer Liga. Bis Mitte Februar gab man den gefährdeten Swiss-League-Clubs Zeit für einen freiwilligen Abstieg in die Myhockey League. Der EHC Winterthur entschied sich zum Verbleib in der Swiss League.
Wer zahlt für die Rockets?
Trotzdem ist nicht sicher, dass nächste Saison zehn Teams in der Swiss League spielen werden. Denn die Ticino Rockets liessen den Termin Mitte Februar verstreichen. Für sie ist es keine Option, in der Myhockey League weiterzumachen. Sie sehen ihre Zukunft in der Swiss League – oder eben gar nicht. Das heisst: in der Beendigung des Projektes. Das Problem der Rockets ist das Geld. Von der Finanzierung dieses Farmteams hat sich der HC Lugano schon länger zurückgezogen. Nun gibt auch der HC Davos nichts mehr.
Mittlerweile ist es den Tessinern gelungen, sich neu zu kapitalisieren. Ambri-Piotta und Bellinzona (1. Liga /vierthöchste Spielklasse) bringen das Aktienkapital von 100’000 Franken auf. Doch damit ist der Betrieb in der Swiss League noch nicht gesichert. Dafür werden die finanziellen Mittel immer noch gesucht. Von der Liga heisst es, die Tessiner hätten bis zum 30. April Zeit, um ihren Platz in der Swiss League zu behalten.
Drei Walliser Clubs
Bereits fest steht: Martigny wird nächste Saison in der Swiss League spielen. Denn die Walliser setzten sich im Playoff-Halbfinal der Myhockey League im direkten Duell der beiden Aufstiegsaspiranten gegen Arosa mit 3:0 Siegen durch. Damit werden nächste Saison mit Martigny, Sierre und Visp drei Walliser Teams in der Swiss League spielen. Martigny gab bekannt, mit einem Budget von 1,5 bis 1,8 Millionen Schweizer Franken zu planen. Es liegt damit ungefähr auf der Höhe des EHCW in der letzten Saison, ist aber deutlich bescheidener unterwegs als seine Kantonsrivalen.
Arosas Dilemma
Doch was ist mit Arosa? Theoretisch haben die Bündner die Möglichkeit, nachzurücken, falls die Ticino Rockets das Geld für die nächste Saison nicht zusammenbekommen. Doch Arosa-Trainer Rolf Schrepfer sagte letzte Woche gegenüber der «Südostschweiz»: «Für mich ist das kein Thema.» Er könne nicht bis zum 30. April warten, um eine Mannschaft für die Swiss League aufzubauen. Der Verband müsse von den Ticino Rockets eine Entscheidung innerhalb von zweier Wochen fordern.
Oder: Der Verband geht punkto Aufsteiger in die Swiss League nochmals über die Bücher und kommt auf seine im Januar festgelegten Regeln zurück. Das hiesse: Man lässt neben Martigny auch Arosa aufsteigen, unabhängig vom Schicksal der Ticino Rockets. Besser elf Teams in der Swiss League als nur neun. Die Regeln nachträglich zu ändern ist zwar nicht schön. Aber im Eishockey leider nichts Neues. Erinnert sei nur an den «Sündenfall» von 1986, als nach dem freiweilligen Rückzug Arosas der SC Bern auf Kosten des ZSC in die Nationalliga A befördert wurde.
Diesmal würde wenigstens niemand benachteiligt, wenn es schnell geht. Es wäre im Sinne der Sache. Und mit der Rückkehr Arosas ins Profi-Eishockey würde erst noch ein Kreis geschlossen.
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