Trotz Verbot auf der LimmatGummiböötler geraten beim Höngger Wehr in Wasserwalze
Trotz Hochwasser und Böötli-Verbot waren drei Personen am Sonntag auf der Limmat. Beim Höngger Wehr gerieten sie in Lebensgefahr.

Am späten Sonntagnachmittag sind drei Personen trotz des Bade- und Böötli-Verbots beim Höngger Wehr in eine lebensbedrohliche Lage geraten. Wie die Stadtpolizei Zürich mitteilt, konnten alle drei Personen unverletzt gerettet werden.
Kurz nach 17.45 Uhr erhielt die Einsatzzentrale der Stadtpolizei die Meldung, dass ein Gummiboot beim Höngger Wehr in Not geraten sei. Die Frau und die beiden Männer, die auf einer Bootstour waren, wollten ihr Boot beim letzten Ausstieg vor dem Wehr aus dem Wasser nehmen. Aufgrund des hohen Wasserdrucks zog es das Boot samt Personen jedoch von der Ausstiegsstelle weg in Richtung Wehr.
Bademeister griff zum Rettungsring
Einer der beiden Männer, ein 25-jähriger Marokkaner, konnte sich noch vor dem Wehr an einer Eisenstange bei der Auswasserungsrampe festhalten und sich so in Sicherheit bringen. Der zweite Mann und die Frau wurden über das Wehr gespült und gerieten in die Wasserwalze. Nur dank viel Glück entkamen die beiden der lebensgefährlichen Situation und konnten dem Sog der Wasserwalze entfliehen.

Die 21-jährige Marokkanerin rettete sich ans linke Flussufer. Der 25-jährige Schweizer konnte vom Bademeister mit Hilfe eines Rettungsringes in Sicherheit gebracht werden. Die drei Personen, alle wohnhaft im Kanton Zürich, wurden durch die angeforderte Sanität von Schutz & Rettung Zürich betreut, mussten aber nicht in Spitalpflege gebracht werden.
Bojen markieren den Ausstieg
Wegen der grossen Wassermengen war das Baden, Böötlen und Schwimmen auf der Limmat in Zürich bis am Sonntag verboten. Die Stadtpolizei rät auch weiterhin davon ab, sich auf oder in die Limmat zu begeben. Diese Warnung dürfte auch in den nächsten Tagen noch Gültigkeit haben, da weitere Niederschläge angekündigt sind.
Weil es vor dem Höngger Wehr immer wieder zu solchen Vorfällen kommt, ist die Ausstiegszone seit diesem Sommer mit gelben Bojen markiert. Gleichzeitig werden die Böötler mit Hinweistafeln zum sicheren Ausstieg geleitet. Seit vergangenem Sommer sind Rettungsleitern und Not-Halteketten zudem direkt am Wehr angebracht. hat die Stadtpolizei im Rahmen der Präventionskampagne «Sicheres böötlen auf der Limmat» ein Video lanciert.

Im vergangenen Sommer kam es zu mehreren kritischen Zwischenfällen mit Gummibooten auf der Limmat. Ein Boot mit drei Frauen geriet ins Wehr, alle Bootsinsassen konnten jedoch gerettet werden. Ein anderes Boot, das den Ausstieg auf der linken Flussseite verpasst hatten, konnten zwei Stadtpolizisten gerade noch rechtzeitig an Land ziehen. Auch beim Dietiker Wehr geraten immer wieder Böötler in Schwierigkeiten. In einem Fall konnte nur durch einen manuellen Notstopp der Turbinen Schlimmeres verhindert werden.
jig/ema
Fehler gefunden?Jetzt melden.