Unihockey: Playoff-HalbfinalHC Rychenberg verpasst
das Break haarscharf
Die Winterthurer haben im dritten Halbfinalspiel gegen Köniz lange Zeit die besseren Chancen und legen immer wieder vor, verlieren letztlich jedoch mit 5:6, weil ihren sonst so starken Penaltyschützen die Nerven versagen. Damit liegt der HCR in der Serie 1:2 zurück.

Das dritte Spiel war das spielerisch schwächste der Halbfinalserie zwischen dem HC Rychenberg und Köniz. Es war mehr ein beiderseitiger generöser Kampf, was nicht zuletzt daran lag, dass den Winterthurer deutlich mehr technische Fehler unterliefen als noch beim 10:5-Sieg am Donnerstag. Dadurch gestaltete sich das Geschehen nervöser und hektischer.
Die beiden Torhüter sahen sich dementsprechend vermehrt wilden und unkontrollierten Abschlüssen gegenüber. Symptomatisch hierfür war der Könizer Ausgleich knapp drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit: Zu keiner Zeit besassen die Berner die Herrschaft über den Ball, doch am Ende führte ein Volley zum 5:5. Ein Tor, dem Kampf und Fortüne zugrunde lag.
Dessen ungeachtet waren die Torhüter erstmals in dieser Serie ein massgeblicher Faktor. Der Könizer Patrick Eder verhinderte mit drei «Big Saves» im zweiten und dritten Abschnitt, dass der HCR – wohl entscheidend – davonzog. Bei seinen Rettungsaktionen gegen Kimo Oesch und Levin Conrad in der 42. und 43. Minute nahm er auch etwas Glück in Anspruch, genauso wie in der sechsten Minute der Verlängerung, als Jonathan Nilsson mit seinem Schuss hauchdünn das «Golden Goal» verpasste. Eders Gegenüber Luca Locher wiederum konnte vor allem im Schlussdrittel mit der einen oder anderen starken Parade lange den Ausgleich verhindern.
Zu viele Ungenauigkeiten kosten den Sieg Generell bestätigte das dritte Spiel, was bereits die ersten zwei aufgezeigt hatten. Der HCR ist besonders dann gefährlich, wenn er zu seinem Kombinationsspiel ansetzen und des Gegners Defensive auf diesem Wege aus der Balance bringen kann. Dies gelang ihm diesmal weniger gut, weil ihm zu viele technische Unsauberkeiten unterliefen, anders als zuletzt in Winterthur. Ausserdem fiel die Leistung der zweiten Linie diesmal etwas weniger überzeugend aus. Derweil zeigte sich die erste Linie verbessert. Levin Conrad brachte sein Team mit drei Toren dreimal in Führung.
Köniz seinerseits präsentiert sich vor allem dann gefährlich, wenn dem Gegner, provoziert oder nicht, Fehler im Aufbau- oder Angriffsspiel unterlaufen. Im zweiten Vergleich waren dem HCR nur wenige unterlaufen, der klare Sieg darum wenig überraschend. In Bern schaffte es das Team von Philipp Krebs indessen häufig nicht, den Schlüssel zu ihrem Erfolg zu finden: Mit der nötigen Konzentration und Präzision anzugreifen und nur sehr wenige Eigenfehler zu produzieren. Weil ihm dies nur phasenweise gelang, kam Köniz zu mehr Chancen als noch in Winterthur.
Aus dem Spiel heraus schaffen es die Berner hingegen auch diesmal selten, Rychenbergs Defensive aus den Angeln zu heben und erstklassige Möglichkeiten zu erarbeiten. Stattdessen versuchen sie es oft mit – durchaus gefährlichen – Distanzschüssen, viel Verkehr vor dem Tor und Nachsetzen. «Schmutzige Tore» nennt man den Ertrag daraus gemeinhin und in dieser Sparte besitzt Köniz seine Vorteile.
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