Karfreitag in Winterthur«Ich gehe fast mehr in die Kirche als vor Corona»
In der Stadtkirche Winterthur besuchten am Freitagmorgen rund 50 Personen den Gottesdienst. Nach dem Ausfall letztes Jahr waren sie froh, wieder vor Ort kommen zu dürfen.

Viele Bänke bleiben am Morgen des Karfreitags leer. Im linken Kirchenschiff sitzt nur ein Mann, im rechten ebenso. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festgottesdienstes der Stadtkirche Winterthur verteilen sich auf die mittleren Bänke, insgesamt sind es 48 meist ältere Personen. Die Freude ist ihnen trotz Maske anzusehen.
Etwa Annelise Erhardt, die mit Abstand neben ihren Freundinnen sitzt. Der direkte Kontakt zur Kirchgemeinde sei für sie sehr wichtig, sagt sie. «Wenn ich allein zu Hause am Computer die Übertragung anschaue, kann ich niemandem zuwinken oder kann nicht im Anschluss plaudern.» Der letzte Karfreitag, an dem alles ausfiel, sei schlimm gewesen für sie. «Als ein Pfarrer am Radio das Vaterunser allein gesprochen hat, sind mir die Tränen gekommen.» Die Gottesdienste in der Stadtkirche sind mittlerweile zu ihrem Fixpunkt geworden. «Ich gehe fast mehr in die Kirche als vor Corona.»