Leichtathletin aus Andelfingen«Ich hatte extrem Mühe, die Stäbe zu bewegen»
Stabhochspringerin Angelica Moser belegt an der Hallen-EM in Istanbul Rang 6 und verpasst es somit ihren Titel vom vorletzten Jahr zu verteidigen.

Angelica Moser, vor zwei Jahren in Polen wurden Sie Hallen-Europameisterin. Nun standen andere Schweizerinnen und Schweizer im Fokus. Ihr Kommentar?
Grossartig. Mujinga Kambundji und Jason Joseph Europameister, dazu Ditaji Kambundji Dritte. Die Schweiz liegt auf Platz 6 im Medaillenspiegel. Nochmals eine Medaille mehr als vor zwei Jahren, als Ajla del Ponte über 60 m und ich gewannen. Natürlich hätte ich diese Bilanz selber noch gerne aufpoliert.
Was nicht gelang. Sie schieden in einem hochstehenden Wettkampf auf 4,60 m aus. Die Siegeshöhe betrug 4,80 m. Warum ging es bei Ihnen nicht höher? Vor zwei Jahren sprangen Sie 4,75 m…
Ich hatte extrem Mühe, die Stäbe zu bewegen. Sobald ich auf einen härteren Stab wechseln sollte, fehlte das Vertrauen und die letzte Konsequenz. Deshalb kam ich bei den meisten Sprüngen auch zu wenig nach hinten und musste einige Sprünge abbrechen. Dazu kam, dass ich im ersten Versuch auf 4,60 m mit der Hand abrutschte und mir beim Sturz doch ziemlich wehtat. Das half dann auch nicht für den weiteren Verlauf.
Ende Januar wurden sie durch eine Fussverletzung gebremst. Wie stark?
Die Schmerzen im Fuss verunmöglichten jene Vorbereitung, die ich nötig gehabt hätte. Wir mussten in den letzten Wochen ziemlich viel anpassen im Training. Um den Fuss möglichst wenig zu belasten, habe ich beispielsweise alle Sprinttrainings auf dem Alta-G, dem Anti-Schwerkraft-Laufband, durchgeführt. Auch haben wir den Fuss nie zwei Tage hintereinander belastet. Dass nun Qualifikation und Final an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfanden, war in dieser speziellen Situation natürlich auch nicht von Vorteil. Im Nachhinein muss ich mir eingestehen: Ich war physisch und psychisch nicht bereit.
Was hat das mental bewirkt?
Ich war mir bewusst, dass die Vorbereitung nicht optimal war. Dies versuchte ich aber auszublenden. Ich glaubte an meine Chance. Aber: Das Selbstvertrauen hat gelitten in den letzten Wochen. Es fehlten die Wettkämpfe, die Sicherheit vermittelnden Höhen, die Automatismen.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich gönne mir eine Pause und will Abstand gewinnen von diesem Winter. Und vor allem will ich wieder ganz gesund werden. Danach starte ich mit der Vorbereitung auf die Sommersaison.
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