Mit Betäubungsmittel im GetränkTürkische Agenten wollten ihn aus dem Zürcher Oberland entführen
Erstmals äussert sich der Schweizer Unternehmer zu seinem Beinahe-Kidnapping. Der Fall wird nun in Genf verhandelt.

Im internationalen Genf fällt er nicht auf. Mustafa Cetin, in der Türkei geboren, im Kanton Zürich eingebürgert, könnte ein Diplomat sein, der bei der UNO ein und aus geht. Oder ein Manager eines globalen Konzerns. Aber ein Menschenrechtsaktivist? Eher weniger.
«Heute würde ich es verdienen, entführt zu werden», sagt Mustafa Cetin in bestem Englisch und mit Galgenhumor. Der Familienvater wäre beinahe als erster und einziger Mensch seit dem Zweiten Weltkrieg von ausländischen Agenten aus der Schweiz verschleppt worden. Mitarbeiter der türkischen Botschaft in Bern planten vor fünf Jahren, den erfolgreichen Geschäftsmann in seinem Heimatkanton zu betäuben und ausser Landes zu schaffen. Ein halbes Dutzend Angehörige des türkischen Geheimdienstes MIT war dafür eigens ins Zürcher Oberland gereist.