IG fordert durchgehende Parklandschaft
Das Stadtzürcher Seebecken soll zu einer durchgehenden Parklandschaft werden. Zur Realisierung dieser von der IG Seepärke präsentierten Vision müsste am linken Seeufer einiges getan werden.

Ein einziger Park vom General Guisan-Quai bis zur Roten Fabrik. Mit dieser Vision ist die IG Seepärke gestern vor die Medien getreten. Vorstandsmitglied Andreas Durisch sagt:«Die Verdichtung schreitet innerhalb und ausserhalb der Stadt sehr schnell voran. Zentral gelegene Erholungsgebiete werden deshalb immer wertvoller.»
Am rechten Teil des Seebeckens existiert bereits seit längerer Zeit eine durchgehende Parklandschaft vom Bellevue bis zum Strandbad Tiefenbrunnen. Idealerweise sollen die beiden Parklandschaften letztendlich eine Fussgängerverbindung erhalten, beispielweise einen Steg bei der Quaibrücke zwischen Bürkliplatz und Bellevue.
Die Kantonsstrasse Mythenquai müsste weg
«Zuerst einmal sollte aber der Mythenpark geschaffen werden», sagt Durisch. Schon dieses Vorhaben ist alles andere als einfach, es wären Eingriffe an zahlreichen Orten notwendig. Parkplätze müssten aufgehoben, oder zumindest unter den Boden verlegt werden.
Einer der grössten Eingriffe wäre die Aufhebung der Kantonsstrasse Mythenquai zwischen Sukkulenten-Sammlung und General Guisan-Quai. Dies hätte grosse Auswirkungen auf den Verkehr. «Verkehrsplaner haben uns aber gesagt, dass es zumindest nicht unmöglich sei», sagt Durisch. Der Verkehr müsste dann über die Alfred Escher-Strasse geführt werden.
Konkrete Pläne für die Neugestaltung des linken Seebeckens gibt es derzeit aber noch keine. Man wolle jetzt einfach erst mal die Diskussion lancieren. «Wir können nur als Inspirationsgeber auftreten.» Man hoffe auf konstruktive Gespräche mit allen Beteiligten. Die ersten Reaktionen sind laut Durisch ermutigend ausgefallen, auch mit der Stadt stehe man im Austausch.
Die konkrete Planung müsse natürlich die öffentliche Hand anpacken und letztendlich werde es sicher auch die Zustimmung der Stimmbevölkerung brauchen.
Im Zentrum des Mythenparks würde sich die Sukkulentensammlung befinden. Sie ist der eigentliche Auslöser für die Ideen der IG Seepärke. IG-Präsident Urs Ledermann ist auch Vorsteher des Fördervereins der Sukkulenten-Sammlung. Die Sammlung befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Die IG könnte sich vorstellen, in unmittelbarer Nähe der Sammlung eine neue Volière als Ersatz für die bisherige beim Arboreum und ein Schmetterlingshaus zu errichten.
Weitere Ideen, die umgesetzt werden könnten, sind ein Seerestaurant beim Bürkliplatz, ein japanisches Teehaus oder ein «Skulpturen-Friedhof».
Letzte grosse Änderungen in den 1880er-Jahren
Die IG Seepärke begründet ihre Forderung unter anderem mit der Umgestaltung des Seebeckens Ende des 19. Jahrhunderts. Unter der Leitung des damaligen Stadtarchitekten Arnold Bürkli wurde das Seebecken nach der Zürcher Cholera-Epidemie in den 1880er-Jahren an mehreren Stellen aufgeschüttet. So sollte der Stadtbevölkerung Zugang zu Natur und Erholungsgebieten ermöglicht werden.
Das Thema «Natur in der Stadt» sei jetzt, 130 Jahre später, wieder aktuell, ist die IG Seepärke überzeugt.
Zürich sei einer der beliebtesten Wohn- und Arbeitsorte der Welt, heisst es auf der Webseite der IG. Die weitere Verdichtung der Stadt und das anhaltende Bevölkerungswachstum würden das Bedürfnis nach weiteren öffentlichen Zonen mit Zugang zur Natur mit sich bringen.
Das langfristig ausgelegte Projekt für eine durchgehende Parklandschaft solle den Grundstein dafür legen, dass man auch in ferner Zukunft gerne in Zürich lebe.
Die IG Seepärke sieht das Vorhaben denn auch als «Generationen-Projekt». Dass in einer dicht bevölkerten und bebauten Stadt praktisch jede geplante Änderung auch auf Widerstand stösst, lässt sich kaum vermeiden.
Ein Lied davon singen können beispielsweise die Promotoren des Seilbahnprojekts der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Die «ZüriBahn» befindet sicht derzeit in verschiedenen Bewilligungsverfahren.
Im Juni wurde bekannt, dass es infolge von Einsprachen gegen die wasserrechtliche Konzession zu einer Verzögerung kommen wird. Vor rund zwei Wochen ist zudem eine kommunale Volksinitiative zustande gekommen, die sich gegen das 150-Jahr-Jubiläumsprojekt der ZKB richtet.
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