Kampf um Sauna entbrannt
Die Badi Neuguet zwischen Turbenthal und Wila soll neue Garderoben bekommen. Dafür muss die Sauna weichen – doch die Besucher wehren sich.
«Wir bitten Sie, sagen Sie Nein zu dieser überrissenen Vorlage»: Mit diesem Aufruf, gedruckt auf 1500 Flugblättern, haben Saunagänger heute und gestern in Turbenthal, Wila und Wildberg Stimmung gegen die geplante Schliessung der Sauna im Schwimmbad Neuguet gemacht. In der Lokalzeitung «Der Tössthaler» sind zudem einige Leserbriefe erschienen, deren Verfasser sich ebenfalls für ein Nein an der Urne am 9. Februar einsetzen. «Die Sauna im Schwimmbad Neuguet ist die einzige zwischen Winterthur und Wald», sagt Walter Bosshard, einer der Leserbriefschreiber. «Ausserdem ist es eine richtige Holzofensauna, dergleichen findet man heutzutage nicht mehr häufig.» Die Schwitzhütte hat für viele der Kämpfer einen grossen ideellen Wert. Ein weiterer Leserbriefschreiber, der schon seit einigen Jahren in Brütten wohnt, kommt dafür bis heute extra bis ins Tösstal. «Die Sauna ist ein richtiges Bijou, man kann sie nicht einfach so wegwerfen», findet auch Erich Fritz. Dank dieser sei er nun 80-jährig, schreibt er in einem eigens geschalteten Inserat. Fritz wundert sich, dass noch keine Ärzte die Stimme gegen die Schliessung erhoben haben, sei doch der gesundheitliche Aspekt der Sauna nicht zu vernachlässigen. Erstmals heisse Duschen Das Schwimmbad Neuguet ist nun schon 60 Jahre alt. Allerdings sieht man ihm dies auch an: Die Garderoben und WCs sind nicht behindertengerecht gebaut und die Duschen kalt bis lauwarm. Bei der Sanierung sind erstmals Warmwasserduschen geplant. Diese sollen mit einer Solaranlage auf dem Dach beheizt werden. Ausserdem soll in der Männerumkleide ein WC und eine Dusche für Behinderte eingebaut werden. Anstelle der Sauna soll dafür die neue Herrenumkleide stehen. Insgesamt beläuft sich die Sanierung auf knapp 400 000 Franken. Doch was würde es kosten, die Sauna zu erhalten? «Das wurde nicht im Detail ausgerechnet», sagt Erna Brüngger, Turbenthaler Gemeinderätin und Präsidentin der Betriebskommission des Schwimmbades Neuguet. Jedoch sei die Sauna schon sehr alt und früher oder später müsste sie für viel Geld saniert werden, was sich anlässlich der geringen Nutzung einfach nicht lohne. Brüngger kann jedoch verstehen, dass sich die langjährigen Saunanutzer wehren. «Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber es mussten Prioritäten gesetzt werden», fügt Gemeinderat Markus Küng an. Er ist ebenfalls Mitglied der Betriebskommission. Bekenntnis zum Neuguet Das Schwimmbad habe einfach die grössere Kundschaft als die Sauna, deshalb müsse man das Interesse der Badigänger stärker gewichten, findet Küng. Ihm zufolge ist die Sanierung ein Bekenntnis zum Schwimmbad Neuguet. Letzten Samstag standen die Mitglieder der Baukommission den Stimmbürgern von Wila, Turbenthal und Wildberg im Gemeindehaus von Turbenthal Red und Antwort. Auch dort machten laut Küng Saunaliebhaber ihrem Ärger Luft. Doch das letzte Wort haben die Stimmberechtigten am 9. Februar an der Urne.
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