US-Open-Halbfinal«Ich wusste, ich muss besser Tennis spielen»
Nach einer durchwachsenen Partie mit viel Licht und Schatten, steht der deutsche Alexander Zverev im Final der US Open.
Der deutsche Alexander Zverev hat bei den US Open zum ersten Mal in seiner Karriere das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Er gewann am Freitag in New York gegen Pablo Carreño Busta aus Spanien ein packendes Fünf-Satz-Match 3:6, 2:6, 6:3, 6:4, 6:3.
Im Finale am Sonntag trifft der Weltranglisten-Siebte auf den den Australian-Open-Endspielteilnehmer Dominic Thiem aus Österreich. In Melbourne hatte Zverev zu Beginn dieses Jahres erstmals ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht, vor der monatelangen Unterbrechung der Tour wegen der Coronavirus-Pandemie aber gegen Thiem verloren. Nun drehte er erstmals überhaupt einen 0:2-Satzrückstand. «Ich konnte es nicht glauben, als ich 0:2 in Rückstand geriet, und das als Favorit. Ich wusste gar nicht, was los war, aber ich wusste, dass ich besseres Tennis spielen musste. Ich bin in meinem ersten Grand-Slam-Finale, das ist das Wichtigste», sagte Zverev nach 3:22 Stunden im Siegerinterview auf dem Platz. Dabei war er miserabel in die Partie gegen den Weltranglisten-27. gestartet. Zum 1:3 nahm der Weltranglisten-27. aus Gijon im ersten Satz Zverev das Aufschlagspiel ab. Als nach 40 Minuten eine Rückhand des Deutschen im Netz landete, war Durchgang eins entschieden.
Im zweiten Satz wurde es zunächst noch schlimmer: Gleich im ersten Spiel kassierte Zverev ein Break. Er kämpfte zwar, doch der frühere Top-Ten-Spieler Carreño Busta wusste auf alles die bessere Antwort und spielte grundsolide und unaufgeregt. Auf dem Weg in sein erstes Grand-Slam-Endspiel war Carreño Busta an dem Skandal um den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic indirekt beteiligt. Im Achtelfinale am Sonntag hatte der Spanier dem serbischen Topspieler Probleme bereitet und ihm im ersten Satz den Aufschlag zum 6:5 abgenommen. Djokovic schlug dann den Ball ohne zu gucken nach hinten und traf dabei die Linienrichterin, die zu Boden ging und sichtlich Probleme mit der Atmung hatte. Djokovic wurde disqualifiziert, Carreño Busta kam ins Viertelfinale, in dem er den Kanadier Denis Shapovalov in fünf Sätzen besiegte.
Nach dem verlorenen zweiten Satz verließ Zverev kurz den Platz - und kam regelrecht verwandelt wieder. Er wurde nun stärker, spielte präziser und leistete sich weniger Fehler. Mit dem Satzgewinn zum 6:3 keimte wieder Hoffnung auf. Im vierten Durchgang wurde es dann kurzzeitig unschön, als Carreño Busta beim Stand von 3:5 aus seiner Sicht einen harten Ball direkt auf Zverevs Körper schlug. Der Spanier entschuldigte sich zwar sofort, doch Zverev blickte in einer Mischung aus Unverständnis und Unversöhnlichkeit über das Netz. Mit einem Ass nutzte Zverev schließlich seinen vierten Satzball zum 2:2-Ausgleich. Vor dem fünften Satz musste sich Carreño Busta am Rücken behandeln lassen und nahm eine dreiminütige medizinische Auszeit. Zverev nutzte diese Schwächephase und ging mit einem Break sofort 1:0 in Führung. Den ersten Matchball ließ Zverev wenig später noch ungenutzt, dann landete eine Rückhand des Spaniers im Netz.
Alexander Zverev steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grandslam-Final.
Vielleicht muss der Deutsche auch gar nicht mehr aufschlagen.
So fehlt Zverev nur noch ein Game für sein grosses Comeback.
Busta bekommt Hilfe von den Netzkante, aber dann verzieht er. Diese Möglichkeiten darf er nicht liegen lassen wenn er hier noch eine Chance haben will.
Busta tut seinen Teil, aber wie gesagt, wenn er Zverev bei eigenem Aufschlag jetzt nicht auch mal gefährlich werden kann, ist das alles nur Makulatur.
Busta macht mehr Fehler und hat grössere Probleme. Es sieht im Moment alles nach einem Finaleinzug des Deutschen aus.
Zverev ist bei eigenem Aufschlag jetzt unantastbar.
Der Aufschlag kommt, nichts zu machen für Busta.
Er bleibt dran, Busta hält den Satz noch offen. Das Problem ist, das wenn der Aufschlag so gut kommt wie im Moment bei Zverev, dann ist für Busta nichts zu machen.
Bisher schreitet auch Busta sicher durch sein Aufschlagspiel.
Wieder eines dieser Express-Games von Zverev.
Zverev sieht nicht aus als würde er nochmal wackeln. Der Aufschlag kommt jetzt wie gewohnt. 22 Asse hat er bisher.
Busta bleibt dran! Er verkürzt.
Es kommen jetzt zu viele Fehler bei Busta. Das hat man am Anfang der Partie gar nicht gesehen, jetzt scheint das Vertrauen und vielleicht auch ein wenig die Luft draussen.
Mit einem Smash bestätigt der Deutsche sein Break.
Carreno Busta wieder mit seinem schlitzohrigen Stopball und damit erwischt er Zverev.
Das ist zu gut von Zverev. Er dirigiert den Spanier quer über das ganze Feld. Das kostet jetzt auch viel Kraft.
Busta gibt sich nicht einfach so geschlagen. Schöner Vorhand-Winner des Spaniers.
Wiedermal ein Ass des Deutschen. Wenn der Aufschlag kommt, dann ist das besonders auf diesem Belag schon eine ganz starke Waffe.
Zverev holt sich das Break! Jetzt wird es schwierig für den Spanier. Aber dieses Spiel ging schon so oft hin und her, ich wage mich zu keiner Prognose.
dpa
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