Schilderwald in EffretikonKanton entfernt umstrittene Schilder
Das kantonale Tiefbauamt ändert die Signalisation auf der SBB-Brücke in Effretikon, hält aber an den galgenartigen Trägern fest.

Die 17 Geh-/Radwegschilder auf der SBB-Brücke in Effretikon kommen weg. Laut einer Mitteilung der kantonalen Baudirektion werden sie in den nächsten zwei Wochen entfernt und anderweitig eingesetzt.
An den galgenartigen Trägern hält das Tiefbauamt jedoch fest. Sie werden zusätzlich mit Leuchtreflektoren markiert. Die Anpassung kostet gemäss Mitteilung rund 3000 Franken.
Die Träger sollen verhindern, dass Lastwagen oder Busse auf den Geh-/Radweg geraten. Die Statik der Brücke lässt auf dieser Spur keine Belastungen durch Schwerverkehr zu. «Es ist nicht so, dass die Brücke gleich einstürzen würde», sagt Thomas Maag, Mediensprecher der Baudirektion. «Aber sie ist nicht darauf ausgelegt, dass beispielsweise ein 40-Tönner bei einer Panne über längere Zeit dort stehen bleibt.»

Die Signalisation hat in Effretikon hohe Wellen geschlagen und auch die Politik beschäftigt. Die Vielzahl der Schilder sei übertrieben und unnötig, lautete die Kritik. SVP-Kantonsrat René Truninger sprach von einem Schildbürgerstreich und wollte vom Zürcher Regierungsrat wissen, wie es überhaupt dazu kommen konnte.
Günstigste Lösung
Die Regierung argumentierte in ihrer Antwort, dass die 17 Schilder die günstigste Lösung seien, um zu verhindern, dass Schwerverkehr auf die Geh-/Radwegspur gelange. Pfosten, andere Leitsysteme oder die Erhöhung der Randsteine hätten deutlich mehr gekostet, die Spur für Fussgänger und Velofahrerinnen verengt oder den Winterdienst erschwert.
«Dass diese neue Variante schön wird, darf bezweifelt werden.»
SVP-Kantonsrat Truninger freut sich, dass Regierungsrat und Tiefbauamt auf seine Kritik reagiert haben. «Dass diese neue Variante schön wird, darf zwar bezweifelt werden. Aber wenigstens wird der Planungsfehler nun ohne grossen Aufwand und kostengünstig korrigiert.»
Heinz Zürcher ist Redaktor Region in Winterthur. Er hat die Diplomausbildung am Medienausbildungszentrum (maz) absolviert und arbeitet seit 2003 im Journalismus.
Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.