Kein Sieger im Zürcher Derby
Dank der Niederlage von Xamax kann GC den Abstand auf den neunten Rang verkürzen. Dennoch ist der eine Punkt gegen den FCZ zu wenig für den Ligaerhalt.
GC schöpft im Derby gegen den FCZ ohne zu gewinnen neuen Mut. Das Spiel mit Chancen auf den Sieg für beide Seiten geht 1:1 aus, der Rückstand des Tabellenletzten verringert sich um einen Punkt.
Der FC Zürich war in der ersten Hälfte drückend und verpasste das 2:0 durch einen Pfostenschuss. Den Grasshoppers gehörte die zweite Halbzeit, wobei Marco Djuricin den Sieg alleine vor Yanick Brecher auf dem Fuss hatte. Das 1:1 im 274. Zürcher Derby, das aufgrund der angespannten sportlichen Situation zusätzlich an Brisanz gewonnen hatte, war also gerecht. Es verhinderte vorerst, dass die zweitschlechteste Mannschaft der Rückrunde, der FCZ, in den Abstiegskampf geriet. Und es half der schlechtesten Mannschaft, den Grasshoppers, den Rückstand auf Neuchâtel Xamax zumindest minim zu verringern. Weil die Neuenburger zuhause gegen St. Gallen 0:1 verloren, liegt GC nach dem dritten Unentschieden in Folge noch fünf Punkte hinter dem Tabellenvorletzten.
GC gerät zuerst in Rückstand
Begonnen hatte das Spiel für die Grasshoppers, bei denen Trainer Tomislav Stipic auf den offensiven Aussenbahnen nach wie vor den noch nicht richtig angekommenen Yoric Ravet und Caiuby das Vertrauen schenkte, wenig verheissungsvoll. Der FCZ mit Lewan Charabadse in einer überraschend offensiven Position war überwiegend am Drücker, und auf relativ simple Weise liessen die Hoppers nach einer halben Stunde das 0:1 zu. Nach einem Abstoss von Heinz Lindner konnte Grégory Sertic den Ball im Mittelfeld unbedrängt zu Charabadse köpfeln, der sah, dass Assan Ceesay vorne viel Platz hatte. Den Steilpass des Georgiers verwertete Ceesay mit einem strammen Schuss aus 17 Metern via Innenpfosten. Wenig später hätte Joel Untersee fast auf 2:0 erhöht für den FCZ. Der Abschluss nach einem weiten Einwurf prallte aber diesmal vom Innenpfosten nach schräg vorne weg.
Das Unentschieden war letztlich dennoch gerecht, weil sich GC nach dem Seitenwechsel markant steigerte. Schon in der 48. Minute schlug sich das auf der Ergebnistafel nieder, wobei GC beim Ausgleichstreffer von Yoric Ravet nicht nur deshalb einiges Glück für sich beanspruchte, weil der Torschütze den Ball mit dem Rücken irgendwie über die Linie spedierte. FCZ-Verteidiger Hekuran Kryeziu hatte die Flanke von Petar Pusic nur deshalb entscheidend verlängert, weil er von Djuricin beeinflusst wurde, der sich in einer Abseitsstellung befand.
Hinterher fand Ravet wohl auch wegen der verpassten Grosschance von Djuricin in der 73. Minute – der Österreicher blieb alleine vor Brecher hängen, weil Letzterer den Winkel gut verkürzte –, dass «ein Punkt ein bisschen zu wenig» ist. Mit dem selben Gefühl verliessen aber auch die Gegenspieler den Platz. Ravet sah aber auch das Positive: «Die Mentalität war gut, und wir haben nun mehr Qualität auf dem Platz.» Tatsächlich waren die Grasshoppers zuletzt nur noch schwer zu schlagen. Mit dem Gewinnen tun sie sich aber nach wie vor schwer. Noch immer datiert der letzte Sieg vom 25. November letzten Jahres.
St. Gallen mit schmeichelhaftem Sieg bei Xamax
Neuchâtel Xamax verpasst es, auch den FC St. Gallen in den Abstiegskampf zu verwickeln. Der Tabellenvorletzte verliert zuhause gegen die Ostschweizer nach verschossenem Penalty und Lattentreffer 0:1.
Den einzigen Treffer der durchaus unterhaltsamen Partie schoss Dereck Kutesa in der 73. Minute. Mit seinem platzierten Weitschuss stellte der 21-jährige Romand das Geschehen zu diesem Zeitpunkt auf den Kopf. Raphaël Nuzzolo war zuvor vom Penaltypunkt gescheitert – zum zweiten Mal in Folge nach zuvor 15 verwandelten Versuchen –, Afimico Pululu hatte einen Kopfball an die Latte gesetzt. St. Gallen verdiente sich den Sieg damit, dass Trainer Peter Zeidler trotz der drohenden Niederlage mit seinem Wechseln den Sieg suchte.
In der Schlussphase stemmte sich Xamax noch einmal vehement gegen die unglückliche Niederlage. Zwischenzeitlich brannte es im Strafraum der St. Galler im Sekundentakt, doch auch diesmal brachten die Neuenburger den Ball aber nicht im Tor unter. Der Reihe nach scheiterten Samir Ramizi, Marcis Oss und Kemal Ademi.
Mit dem schmeichelhaften Auswärtssieg tat sich der FCSG nach zuletzt fünf sieglosen Spielen und vier Niederlagen einen grossen Gefallen. Er liegt nun wieder neun Punkte vor Xamax und kann wieder auf die Europacup-Plätze blicken.
Telegramme:
Grasshoppers - Zürich 1:1 (0:1)
12'700 Zuschauer. - SR Erlachner.Tore: 30. Ceesay (Charabadse) 0:1. 48. Ravet (Pusic) 1:1.Grasshoppers: Lindner; Cvetkovic, Nathan, Zesiger, Pusic; Kamber; Ravet (71. Lika), Nedim Bajrami (46. Taipi), Mergim Bajrami (86. Diani), Caiuby; Djuricin.Zürich: Brecher; Untersee, Mirlind Kryeziu, Bangura, Pa Modou; Sertic (41. Hekuran Kryeziu), Rüegg; Khelifi, Domgjoni (85. Marchesano), Charabadse; Ceesay.Bemerkungen: Grasshoppers ohne Sigurjonsson, Basic, Arigoni und Kastrati (alle verletzt). Zürich ohne Maxsö (Winter, Guenouche, Odey, Aliu und Kololli (alle verletzt). 37. Pfostenschuss Untersee.Verwarnungen: 33. Kamber (Foul). 33. Khelifi (Unsportlichkeit). 61. Bangura (Foul). 90. Hekuran Kryeziu (Foul).
Neuchâtel Xamax - St. Gallen 0:1 (0:0)
4005 Zuschauer. - SR Delerue.Tor: 73. Kutesa (Bakayoko) 0:1.Neuchâtel Xamax: Walthert; Sejmenovic, Oss, Djuric (77. Ramizi); Gomes, Corbaz (67. Di Nardo), Serey Die, Doudin (81. Ademi), Le Pogam; Nuzzolo, Pululu.St. Gallen: Stojanovic; Hefti, Vilotic, Mosevich, Lüchinger; Sierro, Nuhu, Ashimeru (89. Stergiou); Barnetta (61. Kutesa), Tafer (66. Rapp), Bakayoko.Bemerkungen: Xamax ohne Kamber (gesperrt), St. Gallen ohne Quintilla (gesperrt), Itten, Wiss und Wittwer (alle verletzt). 46. Kopfball an die Latte von Pululu. 56. Stojanovic hält Foulpenalty von Nuzzolo.Verwarnungen: 10. Doudin (Foul). 11. Djuric (Reklamieren). 33. Mosevich (Handspiel). 46. Corbaz (Foul). 58. Oss (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 92. Vilotic (Unsportlichkeit).
SDA/dho
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