6. Niederlage in Folge für den EHCKloten verliert das Direktduell im Tessin
Der Aufsteiger findet nicht aus seiner Baisse. Beim 3:5 gegen Lugano fehlt es den Zürchern an Durchschlagskraft. Langsam scheint ihnen auch das Selbstvertrauen abhanden zu kommen.

In Lugano hatten die Klotener Ende Oktober mit 5:4 ihren ersten Sieg der Saison gefeiert, nach fünf Niederlagen in Serie. Nun mussten sie vor dem Duell mit dem direkten Konkurrenten um einen Pre-Playoff-Platz fünfmal hintereinander als Verlierer vom Eis. Die Zürcher Unterländer reisten also mit der Hoffnung ins Tessin, dort zurück auf die Siegesstrasse zu finden. Auch beide Heimspiele gegen die Luganesi hatten sie für sich entschieden (5:2, 6:3).
Doch diesmal gelang es Kloten nicht, etwas Zählbares aus Lugano heimzubringen. Zu Selbstbewusst traten die Gastgeber nach ihrem 4:1-Erfolg vom Vorabend in Zug auf, zu effizient waren sie schliesslich. Der EHC hingegen liess neben Durchschlagskraft in der Offensive erneut die zündenden Ideen vermissen. Innert Kürze gab er im Mittelabschnitt seinen erarbeiteten Eintore-Vorsprung her und fand kein Mittel mehr, um das Spiel an sich zu reissen. Zu abgeklärt agierte Lugano nach dem Klotener Anschlusstreffer zum 2:3 im Schlussdrittel, zudem machten sich die Gäste mit zwei unnötigen Strafen das Leben selber schwer. Je länger die Negativserie andauert, umso mehr scheint ihr Selbstvertrauen zu schwinden.
Doppelausschluss hemmte Aufholjagd
18 Minuten und 48 Sekunden blieben Kloten noch, um zwei Tore aufzuholen. Morini hatte kurz nach Matteo Nodaris Rückkehr von der Strafbank – es war der erste EHC-Ausschluss der Partie – auf 3:1 für Lugano erhöht. Fünf Minuten später verkürzte Nodari mittels sattem Schuss von der blauen Linie. Die Zürcher waren zurück im Geschäft und kamen nach einer weiteren überstandenen Strafe dem 3:3 ganz nahe, doch Goalie Schlegel parierte Miro Aaltonens von der Seite abgegebenen Direktschuss (52.). Dieser Big Save war für die Tessiner Gold wert.
Kurz darauf bejubelte Klok seinen zweiten Treffer, diesmal war Juha Metsola der Geschlagene. Der Finne hatte den angeschlagenen Sandro Zurkirchen, der bis dahin eine starke Leistung hinlegte, in der 49. Minute ersetzt. Das 2:4 erwies sich für die Gäste als zu hohe Hypothek, zumal Nodari und Peltonen mit zwei Strafen innert Minutenfrist (55.) eine Aufholjagd verunmöglichten. Luganos Empty-Netter zum 5:2 war zwar nicht der Schlusspunkt, denn Harrison Schreiber gelang noch eine Resultatkosmetik. Doch ein Treffer mehr oder weniger spielt am Ende keine Rolle mehr, wieder muss der EHC drei wichtige Punkte in der Ferne lassen.
Nur 70 Sekunden lang geführt
Nach dem Mitteldrittel lagen die Zürcher Unterländer 1:2 hinten und es stellte sich die Frage, wie sie darauf reagieren würden. Zunächst hatten sie das zweite Überzahlspiel in der 25. Minute zur Führung genutzt. Arttu Ruotsalainens erster Treffer wurde nach einer Coaches Challenge zwar aberkannt, da Loosli im Torraum Schlegel in die Quere gekommen war. 27 Sekunden später zählte das 1:0 des Finnen dann, er wurde mustergültig von Miro Aaltonen bedient.
Doch Lugano fand innert nur 70 Sekunden eine Antwort. Klok spielte die EHC-Verteidiger Peltonen und Randegger aus, ehe er Zurkirchen backhand bezwang. Nach dem Ausgleich legten die Tessiner eine Schippe drauf und schnürten Kloten mehrmals ein, der Druck auf Zurkirchen stieg an. Vorerst konnte der Keeper alles abwehren. In der 35. Minute war er bei Fazzinis platziertem Handgelenkschuss aus dem Hinterhalt ins hohe Eck jedoch chancenlos. Kurz vor der Sirene handelte sich Nodari die erste EHC-Strafe ein.
Gegenseitiges Abtasten
Wie viel für die beiden Mannschaften auf dem Spiel stand, zeigte sich im ersten Drittel. Sie starteten vorsichtig und legten den Fokus auf die Defensive. Gefährliche Torchancen gab es kaum. Kloten bot sich die beste nach wenigen Sekunden, als Axel Simic aus guter Position abziehen konnte, der Puck aber noch von einem Tessiner direkt auf Goalie Schlegel abgelenkt wurde. Vor Sandro Zurkirchen wurde nach einem Fehlpass Angs brenzlig, Connolly wäre beinahe zum Abschluss gekommen (7.).
Enttäuschend verlief aus Klotener Sicht das erste Powerplay (18.), indem Schlegel keinen einzigen Schuss abwehren musste. Die Gäste setzten sich zwar mehrfach in der Angriffszone fest und liessen die Scheibe laufen, fanden jedoch keine Lücke. So stand es 0:0 zur ersten Pause.
Gegen Bern muss eine Reaktion her
Drei der vier anderen Spiele am Samstagabend verliefen im Sinne der Klotener. Abgesehen von Bern liessen die weiteren Konkurrenten um einen Pre-Playoff-Rang allesamt Punkte liegen. Lausanne gar deren zwei beim Schlusslicht Ajoie. Nach Verlustpunkten liegt der EHC nun unter dem zweiten Tabellenstrich hinter dem HC Ambri-Piotta, der zwei Zähler aber auch eine Partie weniger ausgetragen hat. Kloten ist nun hinter Lugano auf Rang 10 abgerutscht.
Die Niederlage im Tessin muss der Aufsteiger möglichst rasch hinter sich lassen. Für die Mannschaft galt es, rasch die Heimreise im Car anzutreten. Denn bereits am Sonntagnachmittag steht das nächste wichtige Spiel an. Der SC Bern, der sich mit einem 4:0-Heimerfolg über Biel etwas Luft verschaffen hat, kommt an den Schluefweg. Die Partie beginnt bereits um 15.45 Uhr. Da bleibt dem Team nur ganz wenig Zeit zur Erholung.
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