kommentar Eine vertrackte Sache ist das
von Thomas Marth
Die SVP würde 2013 bei der Ersatzwahl für Martin Vollenwyder zugunsten der FDP auf eine Kandidatur verzichten, wenn sie dafür ein Jahr später bei der Gesamterneuerungswahl von der FDP unterstützt würde. Die Stadtzürcher SVP findet, dass es nach «jahrelanger rot-grüner gewerbefeindlicher Prunkregierung» spätestens 2014 zu einer bürgerlichen Wende unter Einbezug ihrer selbst kommen muss, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Doch die FDP will sich so weit im Voraus nicht festlegen. Und schon liegen die zwei bürgerlichen Parteien im Streit.
Wie gehabt, lässt sich die Situation umschreiben. Doch es hätte auch anders kommen können. FDP und SVP haben im Gemeinderat in letzter Zeit besser harmoniert als auch schon. Und Marco Camin wurde nicht zuletzt deshalb als FDP-Kandidat für die Nachfolge von Finanzvorstand Vollenwyder vorgeschlagen, weil er als eher rechts und somit auch für SVPler als wählbar gilt.
Ob die SVP nun tatsächlich einen eigenen Kandidaten aufstellt, bleibt abzuwarten. Damit könnte sie der FDP zwar eins auswischen, würde aber bei dieser im Hinblick auf 2014 für böses Blut sorgen. Und das wäre keine gute Voraussetzung, um die seit 1990 bestehende Abwesenheit der SVP im Stadtrat absehbar zu beenden.
Ob das Kalkül der FDP aufgeht, ist dennoch offen. Exekutivwahlen sind Personenwahlen. Die FDP hätte profiliertere Köpfe in ihren Reihen, die sie ins Rennen schicken könnte. Es hängt somit stark davon ab, wen die Grünliberalen oder auch die SVP aufstellen. Vor allem eine starke Kandidatur der Grünliberalen könnte der FDP gefährlich werden. «Grün» verkauft sich in Zürich immer gut. Und mit dem Etikett «liberal» wäre zumindest teilweise auch die Kontinuität gewahrt. Eine vertrackte Sache ist das für die FDP, die bis 2010 drei Sitze im Stadtrat hatte und nun um ihren zweiten Sitz kämpfen muss.
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