Rang 3 unter weltweit 172 StädtenLebenswerter als Zürich geht fast nicht
Nur Wien und Kopenhagen erhalten noch leicht bessere Noten in Sachen Lebensqualität. So gut war Zürich im Rating des britischen «Economist» noch nie klassiert.

Dass Zürich eine lebenswerte Stadt ist, darin sind sich wohl die allermeisten Bewohnerinnen und Bewohner einig. Warum so viel Einigkeit herrscht, zeigt die Aussensicht: Laut der aktuellsten Untersuchung gibt es auf der ganzen Welt gerade noch zwei Städte, in denen es noch ein Tick lebenswerter ist als in der Limmatstadt. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die neuste Erhebung der Economist Intelligence Unit (EUI), des Analysebüros der britischen Publikation «Economist».
Laut den Briten haben unter 172 Städten nur noch Wien und Kopenhagen eine höhere Lebensqualität als Zürich, das den dritten Platz mit dem kanadischen Calgary teilt. In den Top 10 hat es mit Genf auf Rang 6 eine weitere Schweizer Stadt geschafft. Beide waren bereits bei der Erhebung 2021 in den Top 10, damals klassierte sich Zürich auf Rang 7, Genf auf Rang 8. Davor war Zürich letztmals 2015 in den Top 10 gewesen, auf Rang 10.
Der Aufstieg westeuropäischer Städte im Ranking hat laut EUI auch mit Corona zu tun respektive mit den vergleichsweise hohen Impfraten und der grosszügigen Aufhebung der Massnahmen. In den vergangenen Jahren hatten Städte aus Ozeanien, allen voran Melbourne (2015–2018 Rang 1) und Auckland (2021 Rang 1), stets Spitzenplätze eingenommen. Sie fielen nun wegen ebendieser Corona-Massnahmen zurück.
Etwas schlechtere Bewertung in Bildung, Stabilität und Infrastruktur
An der Ranglistenspitze sind es Nuancen, welche die Topstädte voneinander unterscheiden. Insgesamt erreicht Zürich 96,3 Punkte auf einer 100er-Skala. Wien schafft 99,1, Kopenhagen 98,0. Den minimalen Rückstand handelt sich Zürich bei den Bewertungspunkten Stabilität (95,0) sowie Bildung (91,7) und Infrastruktur (96,4) ein. 100 Punkte erhält Zürich dafür für sein Gesundheitssystem. Mit den 96,4 bei Kultur und Umwelt bewegt man sich im Durchschnitt der Spitzenstädte.
Wo im Detail die «Economist»-Tester Zürich Abzüge machen, lässt sich im publizierten Teil der Untersuchung nicht eruieren. Diese Feinheiten sind das Geschäftsgeheimnis der EUI. Sie verdient ihr Geld mit dem Verkauf der Detaildaten, etwa an multinationale Unternehmen, die diese etwa für Standort- und Salärfragen heranziehen.
Emil Bischofberger arbeitet seit 2006 für Tamedia, zuerst im Ressort Sport, heute im Ressort Zürich, wo er sich gesellschaftlichen Themen widmet.
Mehr Infos@bischofbergerFehler gefunden?Jetzt melden.