Kajo Frischknecht im Podcast«Man unterschätzt, wie viele Zürcher in Winterthur ausgehen»
Der Salzhaus-Chef Kajo Frischknecht erzählt im Dialogplatz, wieso er die Party zu seinem Beruf gemacht hat.

Als Teenager organisiert Kajo Frischknecht seine ersten Partys. Damals noch im Clubhaus in Seuzach, wo er herkommt. Es folgten Feste und Konzerte im Keller eines Freundes. Heute ist Frischknecht Leiter des Salzhaus-Clubs und Präsident der Winterthurer Bar- und Clubvereinigung. Im «Landbote»-Podcast «Dialogplatz» erzählt er, wie er durch einen Studentenjob im Salzhaus gelandet und dann einfach dort geblieben ist. Das ganze Gespräch hören Sie hier:
Die Arbeitszeiten machten ihm früher gar nichts aus. «Ich war vielleicht zwei Stunden länger wach, als wenn ich im Ausgang gewesen wäre, aber ich war fit am nächsten Tag, weil ich nichts getrunken hatte», sagt Frischknecht. Heute habe sich das geändert. Denn Frischknecht ist kürzlich Vater geworden. «Wenn ich bis morgens um sechs Uhr arbeite und daheim beginnt direkt der Tag, ist das natürlich schwierig.» Er stehe deshalb jetzt seltener hinter dem Tresen.
Der grosse Durst nach Corona
Bei den Salzhaus-Mitarbeitenden sei der Alkoholkonsum kein grosses Thema. «Wir trinken eigentlich nicht bei der Arbeit. Wir müssen ja ständig kopfrechnen. Das würde nicht gehen.» Es gebe allenfalls mal einen Shot morgens um vier, wenn die letzte Runde serviert werde. Wenn es ein Mitarbeiter mit dem Alkohol übertreibe, suche er individuell das Gespräch.
Bei den Gästen hingegen scheint der Durst nach Alkohol vor allem nach der langen Pandemiepause wieder gross zu sein. «Wir haben gemerkt: Die Leute haben Bock», so Frischknecht. Weniger Gäste besuchten hingegen die Ü16-Partys. Während der Corona-Pause habe diese Generation eben das Clubleben gar nicht erst kennen gelernt. Das zeige sich nun.
Doch ein Aspekt von Corona hat Frischknecht positiv überrascht: die politische Unterstützung für die Kurzarbeit. «Wir hatten nach zwei Jahren immer noch ein starkes Team beisammen. Das wäre ohne nicht gegangen.»
Wenig Konkurrenz in Winti
Die Winterthurer Clubszene sei speziell, sagt Kajo Frischknecht. Auch weil die Clubs Albani, Gaswerk, Kraftfeld und Salzhaus schon früh einen Verein gründen mussten, um gemeinsam Anträge an die Stadt zu stellen. Im Nachhinein habe sich das sehr rentiert. Heute sprechen sich die Clubs ab, um nicht am selben Abend eine ähnliche Party zu veranstalten. «In anderen Städten ist das Konkurrenzdenken viel stärker als in Winterthur.»
Ein Blick auf die verkauften Tickets zeige zudem: Winterthur kann sich in puncto Ausgang gegen andere Städte behaupten. «Man unterschätzt, wie viele Zürcher in Winterthur ausgehen», sagt Kajo Frischknecht.
Was wann besprochen wird
1:38 Was war seine legendärste Partynacht?
5:23 Wie er beruflich im Nachtleben gelandet ist
9:40 Die Gefahren des Alkohols, wie geht er damit um?
12:10 Veränderungen in der Winterthurer Ausgangsszene
18:54 Belästigungen im Ausgang
26:50 «Nach Corona hatten die Leute Bock»
33:20 «Needle-Spiking» und K.-o.-Tropfen, wie gross ist die Gefahr?
43:20 Kann sich Winterthur gegen Zürich behaupten?
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