Mehr Sonne, weniger Atom
Stadtwerk mischt den Strom neu. Auffälligste Änderung: Der Standardmix kommt ohne Atomstrom aus. Doch auch beim Wasser- und beim Solarstrom gibt es Neuerungen – und bei den Namen.
Die Bezeichnungen der neuen Stromprodukte von Stadtwerk muten etwas drollig an. Strom heisst jetzt «e-Strom», der Atomstrom ist «grau» geworden und der Wasserstrom zu «Silber», «Bronze» oder «weiss». Hinter den neuen Namen stecken auch neue Inhalte. Der Standardmix (der nicht mehr so heisst, sondern «e-Strom.Bronze») enthält keinen Atomstrom mehr, sondern besteht neu zu 95 Prozent aus Wasserstrom; bislang setzte er sich zur Hälfte aus Wasserstrom und zu einem Drittel aus Atomstrom zusammen. Der neue Mix verteuert das Standardprodukt um acht Prozent (10,48 statt 9,70 Rappen pro Kilowattstunde im Normaltarif). Neu im Angebot ist ab 2013 reiner Solarstrom («e-Strom.Gold»). Dieser ist dreimal so teuer wie der Standardstrom. Nichtsdestotrotz handle es sich um «einen der günstigsten Preise für Solarstrom in der Schweiz», sagt Stefan Sigrist von Stadtwerk. Der Solarstrom kann zu den restlichen vier Produkten in Prozentschritten dazugemischt werden, während diese untereinander nicht kombinierbar sind. Man wolle einen «ökologischen Upgrade» dieser Produkte ermöglichen, so Sigrist. Der billigste Strom (alt «Kernstrom», neu «e-Strom.Grau») bleibt gleich teuer (9,40 Rappen). Dasselbe gilt für den relativ günstigen Mix, der überwiegend aus Wasserstrom besteht (alt «Wasserstrom», neu «e-Strom.Weiss»; 9,61 Rappen). Der neu angebotene Strom aus «naturnahen» beziehungsweise «zertifizierten» Wasserkraftwerken mit besserer Ökobilanz ist im Vergleich dazu wesentlich teurer (siehe auch Kasten). Unter dem Strich werden die Strompreise in der Stadt ab nächstem Jahr ansteigen. Für einen grösseren Haushalt mit Standardmix beträgt der Preisaufschlag jährlich etwa 30 bis 50 Franken. Der Aufpreis sei «vollständig ökologiebedingt», versichert Stefan Sigrist: Stadtwerk kaufe im Vergleich zu heute höherwertigen, teureren Strom ein und stelle den Kunden die entsprechende Preisdifferenz in Rechnung. «Wir schöpfen den Gewinn nicht ab.»
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