Ukraine-Reporter aus Marthalen«Mir rannen Tränen die Wange hinab»
Der in Marthalen wohnhafte SRF-Reporter Marcel Anderwert erzählte letzte Woche über seine Eindrücke an der ukrainischen Grenze.

Zwei Tage nach Beginn der russischen Offensive, am 26. Februar, sitzt der Journalist Marcel Anderwert in der Redaktion des Schweizer Fernsehens. Er ist an diesem Abend für die Produktion der Spätausgabe der «Tagesschau» zuständig. Die Lage ist unübersichtlich. Noch ist unklar, wie schnell die russischen Truppen vorrücken werden. Kurz zuvor hatte das SRF seine Russland-Korrespondentin Luzia Tschirky angewiesen, sicherheitshalber von Kiew in Richtung Westen zu reisen. Anderwert wird angefragt, ob er an ihrer Stelle berichten und an die ukrainische Grenze reisen kann. Er fackelt nicht lange. Nur 24 Stunden später ist er in der «Tagesschau» zum ersten Mal vom polnisch-ukrainischen Grenzübergang Medyka live zugeschaltet.