Podcast «Dialogplatz»«Als Kind war ich gar kein Fan von Spiderman»
Seit über zwei Jahren läuft ein junger Winterthurer immer wieder als Spiderman verkleidet durch die Stadt. Im «Landbote»-Podcast spricht Spidey über Nachahmer und das Verhüllungsverbot und erzählt, wie weit Leute gehen, um seine Identität zu enthüllen.
Wir haben uns mit dem Spiderman von Winterthur unterhalten. Das ganze Gespräch hören Sie hier:
Am Anfang wusste gar niemand, wer er wirklich ist. Seit über zwei Jahren verkleidet sich ein heute 25-jähriger Winterthurer regelmässig als Spiderman. Seine Freundin fand im letzten Jahr den Anzug im Schrank, und mittlerweile hat er auch seine Familie und enge Freunde eingeweiht. Vereinzelt hätten Leute sogar selber herausgefunden, wer er ist. «Das ist schon fast etwas unheimlich», sagt Spidey und erzählt, wie ihm Leute mit viel Ausdauer nachgelaufen sind. Er mache sich daraus aber auch einen Spass.

Der Mann, der heute als Spiderman durch die Gassen zieht, konnte als Kind überhaupt nichts anfangen mit Superhelden. Dinosaurier interessierten ihn mehr. Es war seine Freundin, die ihn für Spiderman begeistert hat. Für die Premiere des zweiten Spiderman-Films kaufte er 2019 sein erstes Kostüm. Weil dieses viel zu früh kam, zog er es bereits an der Frackwoche an. «Die Leute haben es total gefeiert.» Seither ist er immer wieder ins Kostüm gestiegen und teilt heute auf seinem Instagram-Kanal Bilder aus der Stadt, über 2000 Userinnen und User folgen ihm. «Mittlerweile stecke ich so tief drin, dass ich gar nicht aufhören kann.»
Doch vielleicht muss er bald aufhören. Denn wenn das Verhüllungsverbot in Kraft tritt, ist Verkleiden im öffentlichen Raum voraussichtlich nur noch im Zusammenhang mit Brauchtümern erlaubt. «Ein Gesetz brechen will ich nicht», sagt Spidey. Wenn es nicht doch noch zusätzliche Ausnahmen gebe, beende er sein Leben als Spinnenmann.
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