Leser-Umfrage zu Schweizer FussballerMit seinen Haaren und Toren sticht er alle aus
In den 1990er-Jahren avancierte Stéphane Chapuisat zum besten ausländischen Torschützen der Bundesliga – was einer der Gründe ist, warum er eine Umfrage gewinnt, in der wir den besten Schweizer Fussballer suchten.
Stephan Lichtsteiner tritt ab, einer der besten Fussballer, den die Schweiz je hatte. Also fragten wir unsere Leserinnen und Leser an dieser Stelle, wer für sie der Grösste ist: Lichtsteiner, Ciriaco Sforza, Patrick Müller, Xherdan Shaqiri oder Stéphane Chapuisat?
Gleich vorweg: Die Umfrage ist weder repräsentativ noch wissenschaftlich, nur schon deswegen, weil sich das Resultat auf diese fünf Namen beschränkt. Sie ist mehr Spielerei als sonst etwas. Und trotzdem ist das Ergebnis erstaunlich. Denn Chapuisat sticht sie alle aus – und das mit grösserem Abstand, als seine Young Boys in den letzten drei Jahren die Super League gewonnen haben.
Dabei waren andere deutlich erfolgreicher, wenn gewonnene Titel der Massstab sind. Shaqiri zum Beispiel hat mit zwei verschiedenen Vereinen die Champions League und in zwei grossen Ligen den Meistertitel gewonnen; oder Lichtsteiner, der mit Juventus Turin sieben Scudetti in Serie geholt hat; oder Müller, der zu Beginn des Jahrtausends wesentlichen Anteil an sechs Titeln mit Olympique Lyon hatte; oder Sforza, der 1998 als Taktgeber des Aufsteigers Kaiserslautern die Bundesliga gewann und damit für eine der grössten Sensationen im nationalen Clubfussball sorgte.
Trotzdem überstrahlt Chapuisat in unserer Umfrage alle. Er war so etwas wie der Vorreiter für Schweizer Fussballer, die in Europa Fuss fassen sollten. Als einer der Ersten ging er 1991 in die Bundesliga, zu Bayer Uerdingen. Nach zehn Spielen wechselte er zu Dortmund, wo er zur Marke wurde und mit 106 Treffern zum besten ausländischen Torschützen der Bundesliga wurde. Die Zahl ist überholt, Robert Lewandowski hat sie sogar längst pulverisiert. Aber noch immer ist Chapuisat die Nummer 5 aller Gastarbeiter in der Bundesliga.
Zudem gewann er als erster Schweizer die Champions League und hatte dabei 1997 wesentlich mehr Anteil als Shaqiri, der bei seinen Titeln in der Königsklasse Ersatzspieler war. Und Chapuisat konnte ja durchaus auch spektakuläre Tore erzielen, Shaqiri gleich, zum Beispiel per Seitfallzieher gegen Bochum (in diesem Video ab Sekunde 23).
Möglicherweise spielt im Ergebnis unserer Umfrage auch eine Rolle, dass Chapuisat in den wunderbaren 1990er-Jahren aktiv war. Als die Trikots noch weit und die Hosen kurz waren und die Frisuren einfach Haare.
Und wer mit den Resultaten der Umfrage nicht zufrieden ist, kann sie hier umgestalten.
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