Der «Lieblingsgegner» fordert den EHCW
Winterthur. Der EHCW trifft heute Abend (17.30 Uhr) auf die Pikes Oberthurgau – einen starken Gegner, den er aber fast immer geschlagen hat.
Auf Partien gegen die Pikes müssten sich die Spieler des EHC Winterthur eigentlich immer besonders freuen: Denn die Oberthurgauer, obwohl stets mit Vorschusslorbeeren angetreten – überliessen die Punkte meistens dem EHCW: Seit sie 2008 in die 1. Liga aufgestiegen sind, haben sie 15 Wettbewerbsspiele gegen die Winterthurer ausgetragen – zwölf davon gewann das Team von Markus Studer.
Das hatte viel damit zu tun, dass die Pikes immer eine Mannschaft besassen, die lieber mitspielte als «mauerte», dafür aber zu wenig Qualität in der Breite hatte. Zudem war die Torhüterposition oft ein Schwachpunkt. All dies hat sich in dieser Saison ein wenig geändert. Im Tor steht mit Carlo Mazza ein talentierter Mann, der aus Chur gekommen ist und seinen Beitrag dazu leistet, dass die Pikes ebenso gut verteidigen wie andere potenzielle Spitzenteams. Das kommt in den stets knappen Resultaten zum Ausdruck: Nur das 1:4 zum Auftakt gegen Chiasso war klar, die anderen beiden Niederlagen, ein 1:2 gegen Frauenfeld und ein 5:6 nach Penaltyschiessen gegen Bülach, waren der etwas unglückliche Ausgang zweier enger Spiele.
Junioren schiessen Tore
Am Mittwoch gab es einen bemerkenswerten 2:1-Erfolg gegen das serbelnde Dübendorf, obwohl mit Roland Korsch, Daniel Peer und Christian Strasser die wichtigsten Offensivkräfte fehlten. In die Bresche sprangen die Nachwuchsspieler: Mit James Bommeli und Silvio Schmutz waren ein 17- und ein 16-Jähriger die Torschützen.
Die Differenz zwischen Leader Bülach und den achtklassierten Pikes beträgt nur drei Punkte. Dazwischen, einen Punkt hinter Bülach auf Rang 3, liegt der EHCW. Das heisst: Die Winterthurer haben heute die Möglichkeit, einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Platz in der oberen Masterround zu distanzieren und sich womöglich weiter nach vorne zu arbeiten: Denn Bülach (gegen Frauenfeld) und Bellinzona (in Chiasso) stehen vor schweren Aufgaben.
Leicht wird es heute auch für den EHCW nicht. Immerhin: Die Winterthurer können mit breiter Brust antreten. Nicht wegen der positiven Statistik, sondern aufgrund der Leistungssteigerung, die in Chiasso zum dritten Sieg in Folge geführt hat. «Wir haben eine gewisse Stabilität erreicht», glaubt Trainer Studer nach diesem Erfolg. «Wenn wir unser Potenzial abrufen, sind wir für jeden Gegner schwer zu schlagen.»
Dieses Potenzial besteht zu einem erheblichen Teil in der Ausgeglichenheit des Teams. Zwar befindet sich unter den besten zwanzig Skorern der Erst-Liga-Ostgruppe zurzeit kein Winterthurer. Aber der EHCW erarbeitete sich in jedem Match viele Torchancen, und das mit allen Blöcken, auch mit dem von Patrick Jäggi geführten vierten, in dem mit Patrick Brunner am Mittwoch ein Junior debütierte. Das ist ein Vorteil: Die Gegner können sich nicht auf einzelne Linien konzentrieren. Gewiss muss die Effizienz noch besser werden, auch im Powerplay. Aber der EHCW macht seine Tore, auch wenns wie in Chiasso dauert.
Potenzial konstant einsetzen
Bis zur Nationalmannschaftspause Anfang November sind noch fünf Runden zu spielen. «Bis dahin geht es darum, dass wir unsere Möglichkeiten konstant einsetzen, ohne nennenswerte ‹Ups› und ‹Downs›», verlangt Studer. In den ersten fünf Spielen bot der EHCW nur einzelne gute Drittel pro Match. In Chiasso überzeugte er erstmals durchwegs. Gegen die Pikes geht es nun darum, diese Steigerung zu bestätigen. «Aber wir müssen auch aufpassen und gegen hinten gut arbeiten», warnt Studer. Das gilt zumal, da alle Teams gegen den EHCW sehr defensiv aufgetreten sind und auf schnelle Konter gesetzt haben. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Selbst Chiasso, das dem EHCW in der Playoff-Halbfinalserie von letzter Saison ziemlich zugesetzt hatte, zog sich diesmal weit zurück. Es ist davon auszugehen, dass auch die Pikes nicht mehr munter mitspielen und die Punkte brav liegen lassen. (uk)
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