EHCW korrigiert einen Fehlstart
Frauenfeld. Der EHCW macht in Frauenfeld aus einem 0:2-Rückstand einen 4:3-Sieg – dank einer eindrücklichen Reaktion im Mitteldrittel.
Zehn Minuten lang sah es danach aus, als böten die Winterthurer in Frauenfeld eines ihrer typischen Rückrunden-Auswärtsspiele: sie einmal Jedenfalls legte das Heimteam ein Tempo vor, das den EHCW zu überfordern schien. Es gelang diesem nicht, das gefürchtete Transition-Game der Thurgauer wirksam zu unterbinden, auch wenn der 0:2-Rückstand andere Ursachen hatte: In der 4. Minute fing Jann Pargätzi die Auslösung des hintersten Winterthurers ab und erzielte das 1:0, in der 10. Minute durfte Claudio Maier bei EHCW-Goalie Remo Trüb ungehindert so lange nachstochern, bis die Scheibe zum zweiten Mal im Tor lag.
Aber dem EHCW gelang es, den Lauf der Dinge zu verändern. «Zu Beginn des Spiels sind nicht alle fünf Mann im Block gelaufen», erklärte Trainer Markus Studer die Schwierigkeiten. «Vom zweiten Drittel an war das aber sehr gut. Da waren wir kompakt.» Einen ersten Kontrapunkt konnten die Winterthurer aber noch im Startdrittel setzen, ausgerechnet im Powerplay, das noch vor einer Woche gegen Herisau eine der Hauptursachen der Niederlage gewesen war. Auch bei der ersten Frauenfelder Strafe geschah zunächst nur wenig – bis in der 16. Minute Steven Schmid eine Blitzkombination über Martin Büsser und Eric Geiser mit dem 1:1 abschliessen konnte.
Früh attackiert
Dieses Tor war wie ein Signal für den EHCW. «Wir können es noch», bedeutete es. Plötzlich waren es die Winterthurer, die in der Frauenfelder Kunsteisbahn dominierten, während das Heimteam abgesehen von wenigen Ausreissern nach oben mehr oder weniger komplett von der Bildfläche verschwand. Nach einem Abpraller vom unsicher wirkenden Frauenfelder Goalie Daniel Styger hätten Andreas Perret und Eric Geiser noch im ersten Drittel den Ausgleich machen können, wenn nicht müssen.
Vollends kam der Umschwung aber erst im mittleren Abschnitt, einem der besten Drittel, die die Winterthurer in dieser Qualifikation zeigten. Sie attackierten die Frauenfelder Verteidiger so früh wie möglich und verwickelten sie in Zweikämpfe, aus denen meist ein EHCW-Spieler mit der Scheibe hervorging. Während das Heimteam kaum einmal aus der eigenen Zone herauskam, entwickelten die Winterthurer aus diesem Vorwärtsdrang heraus auch die Kompromisslosigkeit im Abschluss, die es auch in der ersten Liga braucht. Vom allzu komplizierten Spiel der letzten Wochen war nichts mehr zu sehen. Die EHCW-Chancen häuften sich, ehe Mattia Guidotti in der 26. Minute im Nachschuss das 2:2 erzielte. 30 Sekunden später hätte der Tessiner beinahe noch einmal reüssiert, schoss aber daneben. Dennoch dauerte es nicht lange bis zur Winterthurer Führung: Büsser realisierte sie mit dem zweiten Tor im zweiten Winterthurer Powerplay des Abends.
Die richtigen Mittel gefunden
Wie stabil der EHCW war, zeigte sich auch darin, wie mühelos er das 3:3 wegsteckte. Es war eine herrliche Kombination gewesen, abgeschlossen von Philipp Bucher. Da bewiesen die Frauenfelder, wie schnell sie die Mittelzone überbrücken können, wenn man sie machen lässt. «Das können sie so gut wie keine andere Mannschaft in der Gruppe, ausser vielleicht Dübendorf», sagte EHCW-Trainer Studer. Deshalb wars so wichtig, dass seine Mannschaft dies im Normalfall unterbinden konnte und sich durch das Gegentor nicht von seiner Linie abbringen liess. Der Lohn war das entscheidende 4:3 in der 34. Minute. Sebastiano Guidotti wurde als Torschütze ausgerufen, vielmehr aber wars ein Eigentor Stygers, der die Hereingabe des Winterthurer Verteidigers unglücklich ablenkte.
Im Schlussdrittel fand der EHCW die richtigen Mittel, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. Er beschäftigte die Thurgauer weiterhin in der Defensive, ohne allerdings das Risiko von Kontern einzugehen. «Wir wollten die Mittelzone im Griff behalten», so Studer. «Wir machten weiter Druck, aber nur noch mit einem Mann, und wir gingen vermehrt von der defensiven Seite in die Bandenzweikämpfe.» Diese Strategie ging auf. Frauenfeld konnte erst in den letzten Minuten in Überzahl selber Druck machen. Viel liess der EHCW aber nicht zu, sodass die drei Punkte verdientermassen eingefahren werden konnten: Denn der EHCW war 50 Minuten lang die bessere Mannschaft.
Gute Ausgangslage
Mit diesem Sieg sicherte sich der EHCW die Teilnahme an der oberen Masterround definitiv. Und er schuf eine gute Ausgangslage, um die Qualifikation mit den beiden Heimspielen gegen Bülach am Mittwoch und Dübendorf am Samstag auf dem angestrebten Platz unter den ersten drei Teams zu beenden. Das nötige Selbstvertrauen müssten sich die Winterthurer mit dem überzeugenden Auftritt in Frauenfeld erarbeitet haben.
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