Ein Kandelaber kommt selten allein
An der Gemeindeversammlung Dägerlen gab vor allem die spärliche Beleuchtung einer Bushaltestelle zu reden. Die Budgets wurden jeweils einstimmig genehmigt.
Zum ersten Mal trafen sich die Einwohner von Dägerlen in der neuen Aula des Primarschulhauses Resi zur Gemeindeversammlung. Selbiges machte nach der anstandslosen Genehmigung des Primarschulbudgets 2015 auch den grössten Informationsbrocken aus. Vizeschulpräsident Marc Besson kündigte die Bauabnahme des älteren, neu renovierten Teils auf die zweite Dezemberwoche an. Die zwischenzeitlich ausgelagerte Schulverwaltung könne bald dorthin zurückziehen. Und für den Mittagstisch stehe eine frisch eingebaute Küche zur Verfügung.
Die Finanzen für die Renovation seien so weit im Rahmen geblieben, erläuterte Besson. «Die Ausbesserung der Sandsteinfassade kam leicht teurer, und im Keller sind wir auf Asbest gestossen.» Diesen habe man dann zusätzlich entfernen müssen. Besson zeigte sich aber grundsätzlich zufrieden mit dem Ablauf der Sanierung und schloss ab mit: «Ich habe Freude am alten, neuen Schulhaus.» Die offizielle Einweihungsfeier der ganzen Schulanlage Resi findet am 10. Januar statt.
Ein Sieb fürs Schmutzwasser
Anschliessend folgte die Versammlung der Politischen Gemeinde, deren Voranschlag trotz einer halben Million Franken Defizit von den 47 anwesenden Stimmbürgern durchgewinkt wurde. Gemeindepräsident Markus Kyburz führte aus, dass der grösste Teil des Aufwandüberschusses dadurch entstehe, dass der kantonale Finanzausgleich anders aufgeteilt werde. Es gehe mehr Geld an die Schulen. Beim Gesamtsteuerfuss ergibt sich dafür eine Reduktion um drei Prozentpunkte auf 114, da die Oberstufenschüler aus Dägerlen nur noch in Seuzach zur Schule gehen. Die Primarschule bleibt auf 65 Prozent und die Politische Gemeinde auf 31.
Auch genehmigt wurde ein Kredit von 140 000 Franken für die Sanierung des Regenüberlaufs Berg. Werkvorstand Willy Held führte aus, was die Probleme der veralteten Anlage sind. Bis zu zwölfmal im Jahr schwappe der Überlauf über. Da weder eine Tauchwand noch ein Grobsieb vorhanden seien, fliesse Dägerlens Schmutzwasser samt Schmutzpartikeln einfach in den Bach. Das Projekt sieht vor, Wand und Sieb einzubauen sowie das alte Wehr zu ersetzen. Ein Einwohner interessierte sich dafür, wie so ein Grobsieb gereinigt wird. «Nach jedem grösseren Unwetter überprüfen zwei Klärwärter sämtliche Überläufe in der Region», erklärte Held. Ein fester Wasserstrahl oder sonst eine Bürste reiche, um das verschmutzte Sieb zu reinigen. Ansonsten würde das Wasser in der Kanalisation rückgestaut, was aber relativ lange ungefährlich bleibe.
Fussgänger schlecht sichtbar
Als letztes Traktandum legte die Politische Gemeinde die Bauabrechnung über die Bushaltestelle und das Trottoir in Bänk zur Abnahme vor. Der bewilligte Kredit von 210 000 Franken war um rund 28 000 Franken überschritten worden. Kyburz erklärte, dass einerseits das Preisniveau seit der Projektierung um rund acht Prozent gestiegen sei. Andererseits hätten die Aufweitung und Mittelinsel auf der Welsikonerstrasse zusätzlich gekostet.
Eine Anwohnerin bedankte sich zuerst für den Bau der Haltestelle und fragte anschliessend, ob es möglich sei, ein Licht auf der anderen Seite des Wartehäuschens aufzustellen, es sei gar dunkel, um die Strasse zu überqueren. «Wir können nicht nur einen Kandelaber aufstellen, dann müssten wir die ganze Strasse beleuchten», erklärte Kyburz. Da das Reglement des Kantons keine Beleuchtung von Strassen ausserorts vorsehe, müsste Dägerlen die Kosten tragen. Ein weiterer Anwesender sprach aus Sicht der Autofahrer. Auch er bemängelte, dass Fussgänger und Velofahrer an dieser Stelle schlecht sichtbar seien. Für ihn sei der Bau so noch nicht abgeschlossen. Trotz der Einwände nahm eine grosse Mehrheit die Rechnung schliesslich ab. Nicole Döbeli
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