Ex-FC-Präsident muss wieder ins Gefängnis
Der frühere Präsident eines Zürcher Fussballclubs muss für drei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis. Er hat im grossen Stil Drogengelder gewaschen.
Vor zehn Jahren galt der Kaufmann aus dem Zürcher Unterland als honoriger Präsident eines Stadtzürcher Fussballclubs aus unteren Ligen. Dann kam es Mitte 2005 zu einem Skandal. Der heute 57-jährige Italiener hatte mit seiner Agentur Geldbeträge in Millionenhöhe veruntreut und musste als Clubpräsident zurücktreten. Dafür kassierte er 2008 am Zürcher Obergericht eine teilbedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten, acht Monate musste der Familienvater absitzen.
Der rasante Abstieg des Mannes ging auch im Gefängnis weiter. So steht heute fest, dass er noch hinter Gittern weiter delinquierte. Er profitierte dabei vom Strafvollzug in Halbgefangenschaft. So konnte er tagsüber weiterhin Geschäfte tätigen und nahm Kontakt zu zwei mittelamerikanischen Drogenhändlern auf. Er nahm regelmässig Kokaingelder entgegen, wechselte sie gestückelt in Euro und gab sie gewinnbringend an die Drogenmafia zurück. Zwischen November 2008 und Frühling 2009 wusch er Drogengelder für rund 300 000 Franken, wobei für ihn 12 500 Franken abfielen.
Auch im Kokaingeschäft tätig
Laut Anklage stieg der Ex-Präsident im Herbst 2009 auch in den Drogenhandel ein. Er finanzierte einen Dealer aus Bülach, der mit Hilfe eines Bassersdorfer Piloten mit einem Kleinflugzeug rund vier Kilogramm Kokain und fünf Kilogramm Haschisch aus Spanien einflog. Der Beschuldigte flog im Herbst 2010 auf und verbrachte danach mehrere Monate in Untersuchungshaft. Im Mai 2013 widerrief er vor dem Bezirksgericht Zürich mehrere Teilgeständnisse, hatte aber keinen Erfolg.
Schon das Bezirksgericht Zürich hatte den Beschuldigten wegen qualifizierter Geldwäscherei, Drogenverbrechen und Unterlassung der Buchführung zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren und fünf Monaten verurteilt. Ein Urteil, das der Beschuldigte zunächst anfocht und am Mittwoch vor dem Zürcher Obergericht doch noch schweren Herzens akzeptierte. Immerhin sah das Obergericht von einer von der Anklage verlangten Ersatzforderung von 10 000 Franken ab. Der Entscheid ist jetzt rechtskräftig, der ehemalige FC-Präsident muss also erneut ins Gefängnis. (ait)
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