Gasparin-Schwestern: Zu wenig treffsicher
Sotschi. Fehlschüsse verhindern einen Vorstoss von Selina und Elisa Gasparin in die Nähe der Diplomränge.
Die Biathletin Selina Gasparin verpasste auch im Verfolgungsrennen über 10 km einen Exploit und klassierte sich nach einer soliden Leistung mit zwei Fehlschüssen im 15. Rang. Die Taktik der zweifachen Weltcupsiegerin ging zunächst auf. Mit der Hypothek von 40 Sekunden aus dem Sprint startete Selina Gasparin kontrolliert ins Rennen, um den Motor nicht zu überdrehen. Zudem liess sich die 29-Jährige im Schiessstand viel Zeit, damit in den beiden Liegendschiessen alle zehn Scheiben fallen. Dieses Vorhaben gelang, trotzdem blieb die Athletin aus S-chanf in der Position um ihren 13. Startplatz kleben, weil auch die Konkurrentinnen kaum Fehler begingen.
Nun warf die ältere der Gasparin-Schwestern ihr läuferisches Potenzial in die Waagschale. Sie drehte mächtig auf und legte in der Endabrechnung die sechstbeste Laufzeit aller Konkurrentinnen in den Schnee. Je ein Fehler im Stehend-Anschlag vereitelte allerdings die Aufholjagd. So blieben die Konkurrentinnen um den Diplomplatz, den sie um 20 Sekunden verpasste, nur in Blickweite. Die Bündnerin vergab das Rennen im Schiessstand. Ohne Fehlschuss wäre sogar der um 46 Sekunden entfernte Bronzeplatz zum Thema geworden. Doch der Konjunktiv ist im Biathlon fehl am Platz.
«Zwei Rennen in den Top 15, das ist solid», sagte Selina Gasparin. Sie sieht die Resultate als Bestätigung ihrer Form und hofft nun auf den Exploit in den kommenden Tagen. Ihre Chancen für den Einzellauf vom Freitag über 15 km stuft sie leicht höher ein als beim Massenstartrennen vom Montag. Im nächsten Rennen haben die Frauen einen zusätzlichen steilen Anstieg zu bewältigen. Dieses Hindernis bereitet der Bündnerin weniger Sorgen als den meisten ihrer Konkurrentinnen.
Selinas Schwester Elisa Gasparin wurde auf Platz 31 durchgereicht. Dabei hatte sie im Sprint mit Rang 8 ihre Erwartungen bei Weitem übertroffen. Doch sie vergab ihre gute Ausgangslage bereits im ersten Schiessen. Zwei Kugeln der in der Regel treffsicheren Schützin verfehlten das Ziel, in der Endabrechnung blieben sogar fünf Scheiben schwarz. «Das ist schlecht. Es lag auch nicht an Stellungsfehlern, ich habe einfach schwach geschossen», sagte sie. Möglicherweise litt nach ihrem Exploit die Konzentrationsfähigkeit für die nächste Aufgabe. Mit dem Di- plomplatz vom Samstag hat die 22-Jährige im Prinzip das Maximum erreicht.
Triumph für Domratschewa
Als Olympiasiegerin liess sich die Weissrussin Daria Domratschewa küren. Die zweifache Weltmeisterin, die im Sprint Rang 9 belegt hatte, lief ein nahezu perfektes Rennen und verfehlte erst mit dem letzten Schuss, als ihr die Goldmedaille kaum mehr zu nehmen war, die Scheibe. Die 27-Jährige aus Minsk siegte vor Tora Berger aus Norwegen; Bronze holte die Slowenin Teja Gregorin. (si)
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