Gemeinden machen Gewinn – und verschulden sich
Die Zürcher Gemeinden haben im Jahr 2011 mehrheitlich positive Rechnungsabschlüsse ausgewiesen. Ihr Eigenkapital hat sich gesamthaft leicht erhöht. Um die Investitionen zu finanzieren, verschuldeten sich die Gemeinden aber weiter. Dies geht aus einer Studie des Statistischen Amtes des Kantons Zürich hervor.
Werden die Ergebnisse der Laufenden Rechnungen aller Zürcher Gemeinden zusammengerechnet, ergibt sich für das Jahr 2011 ein «Gewinn» von 57 Franken pro Kopf. 2010 lag der Wert noch bei 14 Franken. Wie das Statistische Amt in seiner Studie festhält, lag der Wert seit Beginn der Finanzkrise von 2007 immer im positiven Bereich – und dies, obwohl in dieser Zeit viele Gemeinden ihre Steuerfüsse gesenkt hatten. Auch das kumulierte Eigenkapital stieg 2011 – in einem für viele Industrieländer schwierigen Jahr – leicht an. Damit liegt es weiterhin auf dem vor der Finanzkrise erreichten Niveau.
Auch 2011 hat sich der Gesamtaufwand aller Gemeinden wieder erhöht. Gleichzeitig konnten aber auch grössere Erträge verzeichnet werden. Sowohl die Ausgaben als auch die Einnahmen sind stärker angestiegen als das Bruttoinlandprodukt der Schweiz. «Damit setzte sich ein seit 25 Jahren anhaltender Trend von steigernden Staatsaufwendungen auf kommunaler Ebene fort», wird in der Studie festgehalten.
Die Gemeinden tätigten 2011 im langjährigen Vergleich hohe Investitionen. Die – höheren – Einnahmen genügten dabei nicht, um neben dem Verwaltungsaufwand die Investitionen vollständig zu finanzieren. Deshalb stieg die Verschuldung insgesamt an. Die Nettoschulden betragen nun 1600 Franken pro Kopf. Ein Jahr zuvor waren es noch 1400 Franken. Im langjährigen Vergleich ist dies wenig – die Schulden liegen immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 25 Jahre. Da zudem auch die Zinssätze auf einem historisch tiefen Niveau lägen, sei die finanzielle Stabilität der Zürcher Gemeinden hoch, hält das Statistische Amt fest.
Doch sollten die Zinssätze wieder ansteigen und die Schuldenlast erhöht bleiben, «könnte die finanzielle Stabilität der Gemeinden beeinträchtigt» werden, warnt das Amt. (og)
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