Genossenschaft erhält Bauland
Die Genossenschaft «Wohnen im Buck» kann in Tagelswangen altersgerechte Wohnungen bauen. Die Gemeindeversammlung hat den Landverkauf für 4,1 Millionen Franken und den dazugehörigen Gestaltungsplan genehmigt.
Die Diskussion drehte sich um das Wörtchen «Eco». Die einen konnten sich damit anfreunden, die anderen wollten es verbannt haben. Auf der Traktandenliste der Lindauer Gemeindeversammlung stand am Montagabend der öffentliche Gestaltungsplan «Buck». Und mit ihm die Vorschrift, Gebäude müssten den Minergie-Eco-Standard einhalten. Das Geschäft stand in direktem Zusammenhang mit dem Verkauf eines gemeindeeigenen Grundstückes. Dieses liegt vis-à-vis dem Schulhaus Buck an der gleichnamigen Strasse. Bis anhin nutzte die Gemeinde das Land für den Betrieb einer Kindertagesstätte, die dort lange Zeit in einem Container untergebracht war. Doch die Kindertagesstätte ist mittlerweile umgezogen, das Land wird seit 2013 nicht mehr öffentlich verwendet. Die Parzelle liegt zudem in der Wohnzone und kann nur schwach ausgenutzt werden. Der Gemeinderat hat sich deshalb dazu entschieden, das Land zu verkaufen und eine verdichtete Bauweise anzustreben. Als bestes Mittel dazu diente der bereits erwähnte Gestaltungsplan. «Extrem ökologisch» Die Mitglieder der Genossenschaft «Wohnen im Buck», die das Land kaufen und darauf altersgerechte Wohnungen bauen wollen, stuften den Zusatz «Eco» beim Minergie-Standard als zu streng ein. «Er schreibt eine extrem ökologische Bauweise vor», sagte ein Vertreter. Zudem würde die Vorschrift die Baukosten um rund 700 000 Franken verteuern. Er stellte deshalb den Antrag, das Wort «Eco» aus dem Minergie-Standard zu streichen, diesen aber zertifizieren zu lassen. Das war im vorgelegten Gestaltungsplan nicht vorgesehen. Nicht alle der 136 anwesenden Versammlungsteilnehmer konnten sich mit der beantragten Änderung anfreunden. Einige argumentierten damit, dass Lindau Energiestadt sei. «Das verpflichtet», sagte ein Anwesender. Ein anderer fand gar: «Das Grundstück ist ein Kronjuwel an bester Lage.» Die Genossenschaft wolle nicht genügend dafür zahlen und schraube nun an den Bauvorschriften. Er plädierte dafür, den Änderungsantrag abzulehnen. Damit hatte er aber keine Chance. Die meisten Stimmberechtigten votierten dafür. Ebenso für den – nun geänderten – Gestaltungsplan. Auch der Landverkauf passierte. Ein Versammlungsteilnehmer stellte noch den Antrag, das Grundstück nicht zu verkaufen, sondern im Baurecht abzugeben. «Damit auch die kommenden Generationen Geld in der Kasse haben.» Er kam damit aber nicht durch. Die Versammlung stimmte dem Geschäft und einem Verkaufspreis von 4,1 Millionen Franken, wie beantragt, zu. Die Käuferin, die Genossenschaft «Wohnen im Buck», will nun zwei bis drei Bauten mit einer Gesamthöhe von maximal zwölf Metern erstellen.
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