Glücklich über den Start
krasnaja poljana. Die Winterthurerin Gianina Ernst schloss das Skispringen auf dem 28. Platz ab und durfte sich über Gold ihrer deutschen Teamkollegin Carina Vogt freuen.
Gianina Ernst, die jüngste Teilnehmerin dieser Olympischen Spiele, wurde unter ihrem Potenzial geschlagen und musste sich mit dem drittletzten Platz begnügen – was angesichts der Vorgeschichte allerdings nicht überraschend kam: An den zwei Tagen vor dem Wettkampf war sie krank, wegen Fieber hatte sie das Abschlusstraining am Montag ausgelassen. «Aus medizinischer Sicht steht ihrem Start nichts entgegen, auch wenn sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte ist», hatte der deutsche Teamarzt Stefan Pecher vor dem Wettkampf gestern gesagt.
Erst seit Dienstagmorgen gehe es «wieder viel besser», meinte die 15-jährige Winterthurerin nach ihren Sprüngen. «Ich bin echt glücklich, dass ich überhaupt springen konnte. Mein Ziel hier habe ich voll erreicht.»
«Drollig bayerisch gefärbt»
Letzten Sommer war Gianina Ernst ins Ski-Internat von Oberstdorf eingetreten, weshalb die Doppelbürgerin vom Schweizer zum deutschen Skiverband wechselte. In Sotschi fiel sie durch ihre erfrischende Art immer wieder positiv auf. Starke Beachtung fand sie vor allem in deutschen Medien, wobei die Stuttgarter Nachrichten die Sache nicht ganz auf den Punkt brachten. Denn in ihrer gestrigen Ausgabe stand, dass Gianina Ernst mit einer US-Kollegin «in drolligem, bayerisch gefärbtem Englisch» gesprochen habe. Oberstdorf liegt zwar in Bayern, aber Gianina Ernst ist im Engadin aufgewachsen und wohnte die letzten drei Jahre in Winterthur. Ihr Akzent müsste demnach reinstens schweizerisch sein …
Geschlagene Favoritinnen
Am Schluss der Olympiapremiere von Frauen-Skispringen konnte sie sich in der Arena gemeinsam mit ihrer Teamkollegin über die überraschende Goldmedaille von Carina Vogt freuen. Die 22-jährige Deutsche hat, bei neun Podestplätzen, noch nie ein Weltcupspringen gewonnen. Sie setzte sich mit Weiten auf 103 und 97,5 m durch und verwies Daniela Iraschko-Stolz auf den 2. Platz. Die routinierte Österreicherin hatte im ersten Sprung nur 98,5 m erreicht, ehe sie im zweiten mit 104,5 m die Tagesbestweite erzielte. Die zehnfache Saisonsiegerin Sara Takanashi (17) aus Japan landete zum ersten Mal in dieser Saison neben dem Podest und enttäuschte mit dem 4. Platz. Sie war bereits an den WM 2013 als Favoritin gestrauchelt.
Die Schweizerin Bigna Windmüller, die in der Weltcup-Gesamtwertung hinter Gianina Ernst liegt, bestätigte ihre Trainingsleistungen, die Hoffnungen auf einen Diplomplatz geweckt hatten, nicht. Sie schloss auf Position 18 ab. (ust/si)
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch