Helfende Hand für Asylsuchende
Asylsuchende und Migranten sind ihre «Kunden»: Yvonne Meier ist seit dem 1. April Asylkoordinatorin und Integrationsbeauftragte der Stadt Illnau-Effretikon. «Die Menschen sollen nicht einfach nur herumsitzen», findet sie.
Sie ist die einzige Verwaltungsangestellte der Stadt Illnau-Effretikon, die ihr Büro nicht im Effretiker Stadthaus hat: Yvonne Meier. Sie arbeitet auf der Ostseite des Bahnhofs, nämlich in einer städtischen Liegenschaft an der Brandrietstrasse. Die 32-jährige Ethnologin und Politologin ist seit dem 1. April Asylkoordinatorin und Integrationsbeauftragte der Stadt. Die Stelle ist von einem 70-Prozent- auf ein 50-Prozent-Pensum reduziert worden. Der Grund ist einfach: Die vorläufig aufgenommenen Asylsuchenden werden neu vom Team Sozialhilfe im Stadthaus betreut. Der ganze Rest, rund 35 Personen oder zwölf Dossiers, fallen in den Kompetenzbereich von Yvonne Meier. Die Gemeinden müssen 0,5 Prozent der Einwohnerzahl an Asylsuchenden aufnehmen. Das entspricht in Illnau-Effretikon 80 Personen (vorläufig Aufgenommene inklusive). «Die Stadt hat ihr Kontingent genau erfüllt», sagt Meier. Keine offizielle Obergrenze Die meisten wohnen in den elf Wohnungen der acht städtischen Liegenschaften. Müsse einmal eine Wohnung hinzugemietet werden, «dann achten wir darauf, dass sie preisgünstig ist». Eine offizielle Obergrenze beim Mietzins gebe es nicht. Für Gemeinden, die keine eigenen Liegenschaften hätten, sei es sehr schwierig, Wohnraum zu finden. «Asylsuchende sind bei den Vermietern nicht gerade beliebt.» Etwa wegen Verständigungsschwierigkeiten oder weil es häufige Wechsel gibt. Die Asylkoordinatorin sieht ihre «Kunden» ein- bis zweimal im Monat. Dabei gehe es in erster Linie darum, zu sehen, «wie es ihnen geht». Sie bespricht aktuelle Probleme, veranlasst Auszahlungen und fragt, wie es den Kindern in der Schule geht. Es kann auch vorkommen, dass sie einen Arzttermin vereinbart oder hilft, ein Dokument zu verstehen. Stadteigene Deutschkurse Meier spricht zwar Englisch, Französisch und Russisch, muss aber ab und zu auf die Dolmetscherdienste eines Landsmanns der Asylsuchenden zurückgreifen. Auch steht ihr bei persönlichen Gesprächen ein telefonischer Dolmetscherdienst zur Verfügung. Ihr und der Stadt ist es aber ein Anliegen, dass die Leute möglichst bald Deutsch lernen. Illnau-Effretikon bietet eigene Kurse an. Während der Unterrichtszeit können Mütter ihre Kinder in einer «Kinderhüeti» betreuen lassen (siehe auch Kasten). «Wir vertreten zudem die Philosophie, dass die Asylsuchenden nicht herumsitzen sollen», sagt Meier. Ein Verfahren könne nämlich mehrere Jahre dauern. Benoît Plancherel, in der Sozialabteilung zuständig für die Unterkünfte der Asylsuchenden, setzt diese stundenweise ein. Etwa bei Ein- und Auszügen oder Instandhaltungsarbeiten. Dafür erhalten sie eine Entschädigung von 8 Franken pro Stunde. Als Integrationsbeauftragte ist Meier das Bindeglied zwischen Stadt und Kanton. Sie koordiniert die Angebote für Migranten, nimmt Anmeldungen entgegen, rekrutiert Freiwillige und vernetzt sich. Auch ist sie derzeit daran, neue Angebote zu prüfen – etwa die Frühförderung oder das Erstinfo-Gespräch. Bei der Frühförderung werden Kinder ab drei Jahren spielerisch in die deutsche Sprache eingeführt. Bei einem Erstinfo-Gespräch sollen fremdsprachige Neuzuzüger aktiv über Angebote informiert werden.
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