High Noon für den letzten Valser Quarzit
Der Natursteinbelag auf dem Sechseläutenplatz ist früher fertig als geplant. Heute kurz vor Mittag werden die letzten Valser Quarzite verlegt.
Mit rund 16 000 Quadratmetern ist der neue Sechseläutenplatz doppelt so gross wie der bisherige und somit grösser als der berühmte Markusplatz in Venedig. Optisch prägend ist der Natursteinbelag aus Valser Quarzit, der eine Fläche von 12 600 Quadratmetern belegt. Mit dem Versetzen der über 110 000 nötigen Steine ist nach Pfingsten begonnen worden. Heute Dienstag gegen halb zwölf werden laut Mitteilung des Stadtzürcher Tiefbauamtes die letzten Steine verlegt – drei Wochen früher als geplant. Möglich sei das, weil der Lieferant im bündnerischen Vals den Ausstoss der 250 Millionen Jahre alten Steine nochmals habe steigern können. Ein paar Fakten zum Belag und seiner Nutzung: K Der Belag: Er besteht aus zwei verschiedenen Steinbreiten von 10 und 13 Zentimetern, die 10 Zentimeter dick sind. Alle Steine zusammen bringen 3500 Tonnen auf die Waage. Unter dem Steinbelag befindet sich eine Schicht aus Kies und Beton, die einen halben Meter dick ist. Diese müsste also abgetragen werden, um auf dem Sechseläutenplatz wieder Kartoffeln pflanzen zu können wie während des Zweiten Weltkriegs (Plan Wahlen). K Wasserspiel: Auf dem Platz ist ein kreisförmiges Wasserspiel mit sechs Metern Durchmesser geplant, vergleichbar mit den Fontänen auf dem Bundesplatz. Letzte Woche sind laut dem Tiefbauamt die vorfabrizierten Betonelemente dafür versetzt worden. In den kommenden Wintermonaten will man die technische Installation montieren. K Bäume: Auf dem Platz sind fünf Baumgruppen mit insgesamt 56 Bäumen vorgesehen. Gepflanzt werden im Februar oder März Roteichen und Tulpenbäume. Diese Sorten eigneten sich besonders gut für einen innerstädtischen Standort, schreibt das Tiefbauamt. Anfang Jahr waren sieben Platanen gefällt worden. K Zirkus: Ab kommendem Jahr ist der Sechseläutenplatz wieder zirkustauglich. Damit der Nationalzirkus Knie wieder wie früher sein Chapiteau aufstellen kann, hat die Stadt ringförmig angeordnete Installationen in den Boden eingelassen. Sie sind unsichtbar, weil unter abschliessbaren und aufklappbaren Deckeln verborgen. Ähnliche Installationen sind auch für kleinere Zirkuszelte vorhanden. K Feuer: Damit die nicht hitzebeständigen Valser Quarzite nicht Schaden nehmen, wird der Scheiterhaufen zur Verbrennung des Bööggs auf einer speziellen und mobilen Installation platziert. K Wurstbräteln: Das im Volk beliebte Wurstbräteln mit der Glut des Böögg-Scheiterhaufens soll auch nächstes Jahr auf dem neuen Platz stattfinden. Wie genau, wollte Stefan Hackh, Kommunikationsleiter des Tiefbauamtes, gestern nicht verraten. «Wir haben jedenfalls eine Lösung gefunden», sagte er. Das Tiefbauamt werde darüber gesondert informieren, und zwar im Vorfeld des Sechseläutenfestes, damit die Leute die Massnahmen bis dann nicht schon wieder vergessen hätten. K Pferde: Weil man Pferde nicht auf Steinplatten galoppieren lassen kann, musste sich das Tiefbauamt etwas Besonderes fürs Sechseläuten einfallen lassen. Denn dann wollen die Zünfter mit ihren Pferden traditionsgemäss um das Feuer reiten. Die Lösung besteht laut Hackh aus einem Gemisch von Quarzsand und Polyethylen, das auf der Bahn ausgestreut wird, wo die Pferde galoppieren. Nach dem Anlass wird das rezyklierbare Material wieder eingesammelt. K Kosten: Die gesamte Platzgestaltung kostet rund 28 Millionen Franken. Über gut 17 Millionen davon stimmte das Volk ab, weil das Referendum ergriffen worden war. Dieses betraf aber nicht die Platzgestaltung, sondern den Abbau einer Autofahrspur am Utoquai, was einen erbitterten Streit zwischen Stadt und Kanton auslöste. Das Gericht gab der Stadt recht.
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