Hotel Töss pleite trotz guter Auslastung
Die Pächter des Hotels Zentrum Töss müssen das Haus am Freitag verlassen, der Richter hat das so entschieden. Offenbar haben sie den Mietzins nicht mehr bezahlt, obschon das Hotel fast immer voll ist.
Gut 20 000 Franken beträgt der monatliche Mietzins für das Hotel und das Restaurant Zentrum Töss samt dem Saal. Sowohl der Pächter als auch die zuständige Verwaltungsfirma sagen, die 22 Hotelzimmer seien stets gut gebucht, das Restaurant hingegen könnte besser laufen. «Höchstens am Wochenende gibts mal ein freies Zimmer», sagt Gerald Eisele von der Vicina Verwaltungs AG, die das Hotel für die Schlosshof Immobilien der Gebrüder Erb betreut. Zudem seien sechs Einzelzimmer mit weniger Komfort an die Stadt Winterthur vermietet, die sie als Sozialunterkünfte nutzt. Rund 60 000 Franken monatlich kämen im Hotel rein, schätzt Eisele, «doch wohin das Geld fliesst, weiss ich nicht». Mit den Mietzinsen seien die Pächter jedenfalls derart weit im Rückstand, dass heute nach einem langen Verfahren ein richterlicher Ausweisungsbefehl vorliege. Der hätte schon im November vollzogen werden sollen, am Freitag sei es nun so weit. «Wir stehen auf der Strasse» Martin Komani von der Pächterfamilie bestätigt, dass am Freitag fertig sei. «Wir hatten gehofft, dass wir durch einen Landverkauf im Kosovo das Geld noch würden auftreiben können, doch bis Ende Jahr wollte die Vicina nicht warten.» Über die Verwaltung will sich Komani nicht beklagen, «die handelte stets korrekt». Seine Sorge gilt primär der eigenen Familie, die bisher im Hotel gewohnt habe. «Am Freitag stehen wir auf der Strasse, was sollen die Kinder in der Schule sagen?» Den zehn Angestellten müsse er kündigen, und bereits gebuchte Anlässe müsse er absagen. Ein Insider will wissen, dass die Angestellten mehrere Monatslöhne zugut hätten. Im Juli schon hatte ein Richter über die Hotel Töss AG den Konkurs eröffnet. Der Chef und Familienpatriarch Marash Komani und sein Sohn Marjan hatten damals noch versichert, sie würden den geforderten Betrag zahlen. Sie hatten auch bestritten, den vormaligen Pächtern, der Familie Mukusan, noch Geld für Inventar schuldig zu sein. Die Komanis, die Hotel und Restaurant seit zweieinhalb Jahren gepachtet haben, hatten stets damit argumentiert, rund eine Million Franken in die Renovation investiert zu haben – Geld, das sie nun verlieren würden. Dieser Aussage widerspricht Verwalter Eisele: «Ab Rohbau konnten oder wollten sie nicht mehr zahlen.» Er habe dann selber mit Handwerkern weiterverhandelt. Einen Nachmieter zu finden, sei kein Problem, glaubt Eisele: «Wir haben vier Interessenten und werden mit einem von ihnen bald nach den Festtagen einen Vertrag abschliessen. Gut möglich also, dass die bereits gebuchten Anlässe des Appenzellervereins und anderer Gruppierungen gleichwohl stattfinden können.
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