Krippen aus aller Welt in Ossingen
Lydia Flachsmann sammelt Miniaturkrippen – sie hat schon Hunderte davon. Eine Ausstellung zeigt sie jetzt in gestalteten Landschaften.
Scheune und Waschhaus haben sich bei Lydia und Hans Flachsmann verwandelt. Miniaturkrippen aus allen Kontinenten stimmen auf die Weihnachtstage ein. Vor zwanzig Jahren hat Lydia Flachsmann mit ihrer Sammlung begonnen und sich dabei ein grosses Fachwissen angeeignet. Nur etwas weiss sie nicht: wie viele dieser Miniaturkrippen sie besitzt. «Es dürften zwischen vier- und fünfhundert sein.» Lydia Flachsmann hat viel Zeit im Ausland verbracht. Ihre Reisen führten nach Australien, wo zwei ihrer vier Töchter leben. Letztes Jahr bereiste sie Amerika. «Im Burghof wohnen wir abgelegen. Mit den Krippen hole ich die Welt hierher», sagt sie. «Auch in meinem ‹Bed and Breakfast› empfange ich Leute aus vielen Ländern.» Ein besonderer Anziehungspunkt sind die drei Holzsilos. Der Steckborner Hans Stoller hat darin wunderbare Krippenlandschaften aufgebaut. Beleuchtet verbreiten sie eine besondere Stimmung; und jede Krippe ist anders. Ein Teil eines Ölfasses, kunstvoll behämmert und mit eingebrannter Farbe, stammt aus Hawaii. Die hölzerne Krippe aus Nigeria fasziniert durch ausdrucksstarke Figuren. In einer Nussschale mit Scharnier findet die Krippe aus dem Erzgebirge Platz. Kaum grösser sind die Figuren in einem ausgeblasenen Hühnerei. Auf den Fidschi-Inseln ist eine Krippe aus Strandgut entstanden. «Die hat zuerst nach Fisch gestunken», erzählt Lydia Flachsmann. Und schon hält sie eine weisse Figur in den Händen und weiss auch da den Hintergrund: «Die verstorbene Rosmarie Zwahlen aus Zweisimmen war Elfenbeinschnitzerin. Notgedrungen musste sie das Material wechseln. Das hier ist ein ausgesottener Knochen eines Rindes.» Aus der Nähe kommt eine metallene Darstellung: Albert Kramer aus Marthalen hat die Figuren auf ein altes Türschloss geschweisst. Beziehungen bis nach Nigeria Lydia Flachsmann hat auf verschiedenen Wegen Krippen erworben. Andere wurden ihr geschenkt, so bei Auflösung eines Haushaltes. Entscheidend ist ihr grosses Beziehungsnetz, das bis zu einem Missionar in Nigeria gehen kann. «Aber ausgerechnet in Australien, bei meinen Töchtern, finden sich kaum Krippen», bedauert sie. Zusammenfassend sagt sie: «Ich kenne keine Sammelwut, sondern gehe gezielt vor. Bei den Krippen fühle ich immer Nähe und Wärme.»
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